Sonntag, 24. Mai 2009

Zu viele Chinesen ?

In China hat ein Chinese einen anderen Chinesen von der Brücke geschubst. Klingt erstmal ... naja, sagen wir ... unfreundlich.

Was macht die BLÖD draus ?
"Unglaublich, wie Lai Jiansheng seine Tat begründete: „Ich habe ihn gestoßen, weil Leute wie Chen sehr egoistisch sind." Nimmt einen jetzt auch noch nicht unbedingt sofort für den Schubser ein.

Bis man guckt, wo man da grade liest, ach je, BLÖD, na gut, schau mer mal nach den Fakten. Wo anders. Brigitte, Omas Backbuch, Zewa-Rolle, egal, alles besser.

Der zuständige Redakteur (was ist eigentlich eine vernünftige Herabwertungsform für Redakteur ? Niemand will schließlich einen ganzen Berufsstand verunglimpfen) hat scheinbar noch nie den mörderischen Verkehr in Guangzhou erlebt. Und niemals ein wild hupendes Blutdruckmessgerät gehört, weil irgendein Idiot mit Selbstmordabsicht sich dafür ausgerechnet eine der belebtesten Ecken der Welt aussucht, statt sich bequem auf seiner Reismatte sitzend einen Satz Essstäbchen quer durch die Schläfen zu treiben. Und daß das Thema ja nicht nach fünf Minuten gegessen ist, sondern man stundenlang wartet, weil der Idiot sich natürlich nicht unten entscheiden kann "yep, ich mach das jetzt", rauf und hopp, sondern natürlich erst oben ein paar Stunden drüber nachdenkt, wann denn die Kampfrichter kommen und ob er lieber mit einem Auerbach-Salto oder einer dreieinhalbfachen Schraube abgehen soll. Hinweis: Sowas will vorbereitet sein ! Deutlicher: Das kann man alles unten machen ! Ganz deutlich: Du Idiot !

Und dem Redakteur (tut mir leid, mir fällt einfach nix besseres ein) fehlt jede Vorstellung davon was in einem wohl vorgeht, wenn Du das zum zwölften Mal im selben Jahr auf der selben Brücke erlebst. Das hatte die BLÖD natürlich wieder mal verschwiegen, kann man aber nachlesen bei United Press.

Denn dann hätte er geschrieben:
"Erstaunlitsch, daß er dem Vollpfosten erst nach ein paar Stunden die acht Meter runter geholfen hat und nicht erst gewartet, bis die Feuerwehr das Rettungskissen halb aufgeblasen hatte." Das wäre auch auflagensteigernd gewesen, denn wenn schon Meinung statt Fakten, dann doch wenigstens gscheite Polemik.

Gut, abgesehen davon stellt sich mir natürlich schon die Frage, womit oder von wem die Chinesen ihre Rettungskissen aufblasen lassen, wenn das _Stunden_ dauert. Sowohl Fahrradpumpen als auch Chinesinnen sind halt doch eher für ihre Zierlichkeit bekannt als für ihr umfangreiches Volumen.

Mittwoch, 11. März 2009

Bitkönig III bis IX

Wieder ist ein Jahr vorbei. Also ist hier wohl die grosse Rückblende angesagt.

Damals ... sagen wir mal vor einem Jahr, geschah dieses und jenes .

... und das was jetzt folgt.

März 2008:
Obwohl Alpha2 und Beta ja nun wieder reibungslos laufen, hat der Lieblingskunde berechtigt hektische Flecken im Gesicht. Denn sollte sich Beta verabschieden, dann ist Stress vorprogrammiert. Ein Angebot wird angefordert zur Lösung.

Was macht man mit 11 Jahre alten Servern ? Virtualisieren ! Klingt blöd, ist aber so. Man packt die ganze Serversoftware in eine virtuelle Maschine, und lässt diese als Anwendung auf einem nagelneuen Server laufen. Geht dieser kauptt, stellt man irgendeine andere Rübe hin, baugleich oder auch nicht, und weiter geht die wilde Fahrt.

April 2008:
Ein Angebot geht raus. Der Lieblingskunde ist von der technischen Brillanz der Lösung very amused. Vom Preis ist er etwas weniger amused. Ausserdem hat er noch einen Seefrachtcontainer voller ebenfalls 11 Jahre alter Brüder von Beta in den Katakomben unterhalb der Zentrale rumstehen. Nachdem im Zuge der Renovierung der Zentrale neue Blumenkübel angeschafft wurden, erntet der launige Vorschlag sie allesamt auszuweiden und zu bepflanzen, wenig Begeisterung.

Mai 2008:
Ein modifiziertes Angebot geht raus - Arbeitstitel: Leichenschändung. Aus dem Seefrachtcontainer mit Betas wird ein möglichst ähnlicher Bruder ausgeguckt und dem Bitkönig geschickt.

Juni 2008:
Beta2 ist nicht ähnlich genug. Die Ahnenforschung hat ergeben, er hatte sich nur als Bruder von Beta verkleidet. Aber er war nicht nur weit davon entfernt, ein Zwilling zu sein, er war nicht mal ein Schwippschwager, er steckte nur im gleichen Gehäuse.

Beta2 wird wieder zurück geschickt. Eine Woche später erreichen wütende Anrufe und hässliche Bilder den Bitkönig. Wir wissen bis heute nicht, wie oft der DHL-Laster über den kühlschrankgrossen Karton gefahren ist, in dem ein Server mit 48kg (!) Gewicht und Stahlgehäuse atombombensicher verstaut war. Wir glauben, dass angesichts des Gewichts der Fahrer den Karton einfach mit einem Abschleppseil hinten am Laster festgebunden, und so den Weg von Franken nach Hamburg angetreten hat.

Der Bitkönig ritzt eine Kerbe in seinen USB-Stick, einer weniger von den Zombies. Aber noch viele to go.

Juli 2008:
Beta3 erreicht den Bitkönig. Die Schraubertruppe, die den Scheiss jedes mal auspacken und aufbauen muß, wirkt leicht angefressen.

Der Bitkönig mutiert zum Visagisten. Er schnitzt und malt so lange an Beta3 rum, bis er dem originalen Beta zum Verwechseln ähnlich sieht.

Bitkönig I und II fahren auf die Anlage. Beta3 wird angeklemmt, erschrickt nach so langer Zeit vor den ganzen Elektronen und dem unheimlichen Verkehr im Netzwerk, und lässt spontan jedes zweite bit im Hauptspeicher umfallen.

Ansonsten funktioniert er prima. Bis auf ein winziges Stückchen Software, das seinerzeit, vor 11 Jahren, von einem Zeitarbeiter, oder einem Schimpansen auf Drogen geschrieben wurde. Er ist heute stellvertretender Entwicklungsleiter ...

Dieses Machwerk jedenfalls entzieht sich erfolgreich jedem Versuch, es ans Funktionieren zu bringen. Andererseits ist es so wichtig, dass ohne es nicht ein Sack Ware produziert werden kann.

Die Bitkönige klemmen Beta3 ab und fahren nach Hause.

Juli 2008:
Als der Bitkönig eine leere Damenhandtasche sieht, kommt ihm eine Vision. Da passt was nicht. Sowas ist zwar physikalisch möglich, aber unplausibel. Damals, in der Steinzeit, da waren die Dinge komisch. Da gab es Programme die funktionierten nicht, wenn zu viel Hauptspeicher gesteckt war. Das war so zu Zeiten von Visual C 1.52, einem Compiler, der noch auf Disketten ausgeliefert wurde. Zusammen mit einem Regalmeter gedruckter Dokumentation.

Der Bitkönig rast ins Büro. Reisst aus Beta3 sämtliche Speicherchips bis auf einen raus und siehe da, die Schimpansensoftware funktioniert tadellos ! Punkt für den Bitkönig.

August 2008:
Die Bitkönige packen Beta3 in den Kofferraum und fahren auf die Anlage. Lassen ihn ausladen, anschliessen, einschalten. NO SYSTEM DISK FOUND. Punkt für den kleinen Gott der Elektronen.

Ein RAID V-Verband aus drei SCSI-Platten, dem Gewicht nach aus dem Vollen gefräst, und das Scheissding findet nichts, gar nichts. Der Bitkönig ist Künstler, kein Schrauber. Nach nur 10 Minuten hatten wir den Gehäusedeckel ab und sahen nach, ob alles das, was man in einem Kühlschrank erwarten würde, auch in diesem Kühlschrank drin steckte, und ob nicht irgendwo Wasser im Vergaser oder eine Pleuelstange gebrochen war. Nix zu sehen.

Die Bitkönige fahren nach Hause.

Der Bitkönig ritzt eine Kerbe in seinen USB-Stick, wieder einer weniger von den Zombies.

November 2008:
Der Techniker des Lieblingskunden hat Beta3 repariert. Geht wieder. Vielleicht hat er den Taiwanesen, der im Gehäuse wohnt, nur mal wieder gefüttert. Oder ihm die Nippel abgeschmiert.

Der Bitkönig feilt die letzte Kerbe aus dem USB-Stick wieder raus.

Dezember 2008:
Bitkönig 2 hat gekündigt. Nicht nur, aber sicher einen Teil dazu beigetragen hat die Oper um Beta.

Januar 2009:
Der Bitkönig hat Stress. Und nicht nur keine Lust, sondern auch keine Zeit, sich um diese Möhre zu kümmern.

Februar 2009: Der Lieblingskunde findet seine Steintafeln mit den Wiedervorlagen auf dem Fussboden und ruft an. Wann wir denn mal ...

März 2009:
08:00 Ziemlich relaxed fahren die Bitkönige auf die Anlage. Bitkönig 2 feiert seinen Resturlaub ab und hat sich spasseshalber bereit erklärt, mit zu fahren und zu helfen.

09:00 Die Anlage läuft. Aber nun sind ja wir da, wir kriegen das hin.

10:00 Beta3 wird eingeschaltet, erstmal im offline-Modus. Sie sollen wenigstens die Chance haben, vormittags noch geordnet zu produzieren, bevor wir alles platt machen.

12:30 Beta wird abgeschaltet, Beta3 geht ans Netz. Die zweite Schicht stellt sich bereits auf einen lustigen Nachmitttag ein und veranstaltet spontan eine Vaselineraupe durchs Foyer. Der Stift wird zum Bierholen geschickt.

13:00 Beta3 läuft noch immer, und mault auch erstaunlich wenig rum. "Alaaaaarm!" "Produktion !" schallt es durch die Hallen. Das Personal bewegt sich gemessenen Schrittes zu den Stationen, wer kann es ihnen verdenken, wer rechnet schon noch damit, dass der Mist funktioniert.

16:00 Bis auf zwei kleine Macken geht alles. Fast so, wie wir es gerne vor genau einem Jahr schon gehabt hätten.

Die Bitkönige warten eine weitere Stunde, und fahren dann verwirrt nach Hause. Spontane Jubelgesänge werden verschoben bis die Nachtschicht vorbei ist.

08:00 Ein neuer Tag, ein neuer Anruf. Das Handy orgelt seinen widerlichen Klingelton durch mein Wohnzimmer. Beta3 ist in der Früh gegen 5 von uns gegangen.

09:00 Das Absingen scheusslicher Lieder findet im Rahmen einer Telefonkonferenz statt. Nebenbei stecke ich weitere Nadeln in meine Compaq-Puppe.

09:30 Die Zentrale des Lieblingskunden beschliesst einen Beschluss. Das urprüngliche Angebot mit Virtualisierung und so ist nun doch nicht mehr so schlecht. Der Verbleib des halbleeren Seefrachtcontainers voller Betas Brüder bleibt noch unklar. zumindest wird diese Armee der Zombies nicht auf die Anlage verfrachtet.

10:00 Um sicherzugehen bietet der Produktionsleiter der Anlage mir an, Beta3 aus dem Fenster des ersten Stocks zu werfen. Ich bin geneigt, sein Angebot anzunehmen.

11.:00 Ich habe einen USB-Stick geschenkt bekommen. Mit Metallgehäuse. Nix mit Kerben reinschnitzen. Ob das ein gutes Omen ist ...

Samstag, 22. November 2008

20 Prozent auf alles ...

... ausser Tiernahrung.

Mit kam der Slogan schon länger suspekt vor. Genaugenommen seit dem Tag, als ein Kollege dort eine Stange Marlboro auf den Tresen knallte und 20% verlangte. An den Riesenaufriss, den er gemacht hat als ihm der Rabatt verweigert wurde, erinnern die sich da wohl noch heute.

Also brauchen wir einen neuen Slogan.

"Täglich geöffnet, ausser Sonn- und Feiertags"

"Bei uns kriegen Sie alles, ausser das, was 'erst morgen wieder' kommt"

"Weihnachts-Sonder-Aktion das ganze Jahr" (bei 20 Grad um einen Stapel Christbaumkugeln herum zu tänzeln war albern)

"Tannenbäume knallhart reduziert (ab 6. Januar)"
in Kombination mit
"Sägen knallhart reduziert" (ab 12.Januar)"

"Neumodisches Zeug gibts bei Obi" (Torx-Schraubendreher z.B.)

Mfg, ein beunruhigter Aktionär.

Dienstag, 4. November 2008

Fehlfarbe

Ein Farbiger wird Formel-1-Weltmeister.

Ein Farbiger wird Präsident der Vereinigten Staaten.

Warum die Ypsilanti nicht Obermohr von Hessen wird ? Falsche Hautfarbe!

Münte, lass sie umlackieren und schick sie nochmal in den Ring. Vielleicht klappt's ja dann. Aber nimm dem Clement den Eimer mit der weissen Farbe weg, sonst versaut der wieder alles.

Samstag, 27. September 2008

Nur geträumt

Manche Erlebnisse hinterlassen Eindruck. Die manchmal traummässig verarbeitet werden müssen.

Mutter eins baut sich vor dem Stand auf, während Lars-Kevin auf Augenhöhe die Spielzeugautos begrabbelt und mit seinen Stummelbeinen hemmungslos die unten stehenden Ski-Stiefel ummäht.

"Auto ! Haben wollen !!"
"Wieviel ?"
"Eins fuffzich."
"So viel ? 1 Euro!"

Und der blonde Flohmarktverkäufer verwandelt sich in Luigi, den Drehorgelspieler. Er setzt seine versiffte Mütze schief auf den Kopf, klebt sich den versifften schwarzen Schnurrbart ins Gesicht und fängt an zu lamentieren:

"Eine Euro. Du mich wolle arm machen ? Habe isch siebe Bambini in Sizila.
"Sieben ??"
"Nische so laute. Frau wisse nur von zwei, mache immer Stress sonst. Piano per favore ...."
"Und wie heissen die ?"
Luigi, Angelo, Fernando, Alfonso, Habib, Carlo e Marco."
"Habib ?"
"Ja, ware eine Unfall mit Araberin."
"Und alles Jungs ?"
"Ja ! Werde alle Drehorgelspieler wenn mal gross sind."
"Na gut, einsfuzzich."
"Danke, danke. Kann isch kaufe Pizza jetzt für Bambini. Oder Pokemonkarten, wasse auch immer."

Dann hat der Wecker geklingelt. Und ich hatte keinen Schnauzbart im Mund, sondern eine Ecke meines Kopfkissens.
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a life less ordinary ?

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