castagir Quicotte und das Flaschenpfand

Alle paar Wochen ist es so weit. Heute. Frühstück. Augenöffnungsgrad 5%.

castagir holt allles, was noch essbar aussieht ,aus dem Kühlschrank und lädt es sich auf den linken Arm. Keine zwei Minuten später, die Butterdose zwischen den Zähnen haltend, fühlt er sich gerüstet, dem Tag ins Auge zu sehen bereit, seine Beute auf den Allzwecktisch ins Wohnzimmer zu schleppen..

Beim schwungvollen Schliessen der Küchentür mit dem eingehakten linken Fuss poltern hinter der Tür 345 leere PET-Flaschen von der Arbeitsplatte. Augenöffnungsgrad 250%. Egal. Erst essen.

Stunden später. Satt und zufrieden schleppt castagir die kärglichen Reste des Massakers wieder in Richtung des Kühlschranks. Haha, sehr witzig, welcher Arsch hat die Küchentür abgeschlossen ? Vollbepackt mit Tellern, leeren Verpackungen, Tütchen, Gläschen, die halbflüssige Butter in ihrer Dose balancierend, sieht sich castagir nach einem provisorischen Abstellplatz um.

Erneuter Versuch an der Küchentür. Klinke runter. Drücken. Nada. Fester drücken. Nada. castagir wirft sich mit der Schulter gegen die Tür, diese springt schlagartig auf, und er sieht in Zeitlupe die drei Kerzenständer auf der Bar an der gegenüberliegenden Wand zu Boden krachen, verfolgt von einer leeren, wild kreiselnden 1,5er Coke-Pulle. Die drei blauen Kerzen vollziehen beim Aufprall die Zellteilung und er besitzt nun 6 blaue Kerzen.

Strrrrike ! Wer braucht schon Bowlingkugeln. Augenöffnungsgrad 300%.

Die Küche sieht aus wie ein Schlachtfeld. Also irgendwie vertraut. castagir stützt den Kopf in die Hände und beschliesst einen Beschluss. Es reicht ! Umzingelt von Leergut will er nicht länger leben.

Staukiste um Staukiste füllt er mit PET-Flaschen. Den Versuch, sie irgendwie nach Grösse getrennt zu sortieren, gibt er schnell auf.

Eine Stunde später steht er mit seiner kompletten Sammlung vor dem Getränkemarkt. Der Getränkemarktbesitzer rollt nicht mal mehr mit den Augen. Er kennt castagir seit langem. Wortlos macht er sich auf den Weg, leere Kisten zu holen. Viele leere Kisten.

"Die führen wir aber nicht, die kann ich nicht annehmen. Die auch nicht, die auch nicht, die ..."

Einigermassen enttäuscht, aber wohlhabend, verlässt castagir mit nur noch zwei vollen Staukisten den Laden. Der nächste Getränkemarkt ist nur 500m weiter.

Diesen verlässt castagir mit nur noch 5 verschiedenen Flaschen. Leider fehlt ihnen jegliches Etikett, so dass ihm die Ideen ausgehen, wo er sie erstanden haben könnte.

Aber es gibt ja den Supermarkt am Ende der Strasse. Mit so einem lustigen Flaschenautomaten. Man stellt eine Pulle rein, er kaut drauf rum, und entweder schmeckt sie ihm, oder er spuckt sie einem mit Schwung an den Kopf. Und wenn man es nur oft genug wiederholt, wird es ihm langweilig, und er nimmt sie doch.

castagir donnert die letzte verbliebene Flasche mit Schwung in den Papierkorb.

Zurück am Auto fällt sein Blick in den Fussraum hinterm Fahrersitz. Er stöhnt leise. Da liegt seine "Best-of-Raststätten-und Tanken-Deutschlands-Sammlung", in der 0,5 Liter Ausführung.

Wenn er die noch jemals richtig zuordnen kann, wird er sich ein neues Auto kaufen können.
jelena (Gast) - 30. Sep, 15:08

Hat dieser Getränkemarkt mehr als 200qm Verkaufsfläche? Und nimmt er Leergut an? Dann muß er JEDE ART von Pfandflaschen annehmen, egal, ob er sie im Sortiment führt oder ob nicht. Nur ein Etikett müssen die Flaschen haben, aus dem hervorgeht, um welche Art von Pfandflasche es sich handelt. Ganz einfach. ;)

castagir - 30. Sep, 16:46

Ich hab nicht nachgemessen

drum weiss ich es nicht. Aber sie sind eher klein. Ich gebe ja gerne den lokalen kleinen Lädchen den Vorzug ... nichts geht über joggingbehoste Einheimische mit wirrem Haar am Samstag mittag, die sich dort ihre drei Flaschen Schädelpils abholen :-)

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