Flohmarkt
Samstag
20:00 Packen des Inhalts einer Dreizimmerwohnung in einen Golf. Inklusive eines Bierbanktischs.
21:00 Langstreckenbaden. Geistig-Moralische Einstimmung auf den nächsten Tag.
Sonntag
06:00 Aufbau des Stands. Ohne meine Mithilfe. Falsche Uhrzeit.
07:00 Feldmarschmässiges Kaffeekochen für die Truppenversorgung. Blindes Autofahren quer durch die Stadt. Einäugiges Hörnchenkaufen beim örtlichen Bäcker.
07:45 Sie sind da. Alle. Mit Megatonnen von ... Dingen. Haben die alle kein Zuhause ? Oder hier übernachtet ? Der Stand ist perfekt gelegen und bereits perfekt dekoriert.
08:00 Gespannte Erwartung. Senil Bettflüchtige und notorische Frühaufsteher begutachten die Waren. Vereinzelte Geschäfte werden abgeschlossen.
08:15 Die Dönerbude im Rücken des Stands macht auf.
08:30 Es zeichnet sich ab, dass Schrott geht, halbwegs nützliche Dinge jedoch wie Blei liegen bleiben. Erste Preisfindungen für Spielzeugautos. Bei einem Euro wird nicht gehandelt, alles drüber führt zu basarähnlichen Zuständen.
08:45 Die Dönerbude spielt türkische Volksmusik. Das dudelnde Plastik-Mobile fällt zum ersten Mal von seiner provisorischen Halterung.
09:00 Spielzeugautos sind der Renner. Jeder einzelne Euro wird umgehend in Pokemon-Karten investiert.
09:15 Besichtigung der Konkurrenz. Sperrmüll meldet man bei der Stadt an, dann kommt eine grosse Müllpresse. Man muss den Mist nicht aufbauen. Aber man kann. Mehrfach.
09:30 Durchhänger. Bis die Vollzeitmütter mit dem pädagogisch wertvollen Blick kommen, ist noch eine Stunde.
10:00 Es muss Menge gemacht werden. Also eigentlich Volumen. Da sind ein paar grosse Dinge, die müssen weg, koste es, was es wolle.
10:15 Ich bin 5 Minuten allein am Stand. Urplötzlich ist die Hölle los.
10:30 Geistesblitz. Eine "zu verschenken-Kiste". Auch wenn sie in meinen Augen durchaus begehbar hätte sein dürfen, sie wirkt wie eine Mottenfalle. Und sie kann nachgefüllt werden.
10:45 Besichtigung der Konkurrenz. Irgendwie geht bei denen gar nix. Bei der Rückkehr ist eins der grossvolumigen Teile vom Stand verschwunden. Chakka.
11:00 Kinderklamotten und -schuhe gehen überhaupt nicht. Babylonisches Sprachgewirr in Stereo. Die Türken vom Dönerstand unterhalten sich über fünf Meter hinweg mit irgendwem, dessen Sprache stark dem Klingonischen ähnelt.
11:30 Die pädagogisch Angehauchten kommen und blättern Kinderbücher durch. Pädagogisch wertvolles Spielzeug wird verkauft. Weniger als Spielzeugautos, aber immerhin. Das dudelnde Plastik-Mobile fällt zum dreiundzwanzigsten Mal von seiner provisorischen Halterung.
12:00 Die Dönerbude spielt zum achten Mal das gleiche Lied. Der Kaffee ist leer. Die Menge an Dingen hat sich drastisch verringert. Erstes Frohlocken macht sich breit. Es muss weniger Zeug zurück in den Keller geschleppt werden, als hochgeschleppt werden musste.
12:15 Die Verdauungsspaziergänger treffen ein. Nutzloses Volk, viel zu vertrant, um irgendwas zu kaufen. Geniessen alle nur das schöne Wetter.
12:30 Die Auslage leert sich zusehends. Nur noch ein Bodensatz an Spielzeugautos lässt sich zwischen Mengen von Memoryspielen und Klamotten drapieren.
13:00 Schlussrallye. In ner halben Stunde werden die Hühner gesattelt. Das dudelnde Mobile wird verkauft. Die Geschenkekiste ist der Brüller. Egal was drin liegt, die Leute brauchen es. Sogar das schwule Barbi-Traumhaus findet einen Abnehmer.
13:30 Mülltrennung extrem: Pädagogisch wertvoller Mist wird getrennt von normalem Mist in Kisten verstaut. In wesentlich weniger Kisten als am Tag zuvor.
13:45 Die Helden sind erschöpft.
14:00 Schwankend zwischen der Ansicht, ein kapitaler Scheiterhaufen im Garten wäre die weniger aufwändige Lösung gewesen, und den 73 Euro irgendwas Erlös, falle ich komatös in meine Badewanne. Es gibt Sachen, die muss man mal gemacht haben.
20:00 Packen des Inhalts einer Dreizimmerwohnung in einen Golf. Inklusive eines Bierbanktischs.
21:00 Langstreckenbaden. Geistig-Moralische Einstimmung auf den nächsten Tag.
Sonntag
06:00 Aufbau des Stands. Ohne meine Mithilfe. Falsche Uhrzeit.
07:00 Feldmarschmässiges Kaffeekochen für die Truppenversorgung. Blindes Autofahren quer durch die Stadt. Einäugiges Hörnchenkaufen beim örtlichen Bäcker.
07:45 Sie sind da. Alle. Mit Megatonnen von ... Dingen. Haben die alle kein Zuhause ? Oder hier übernachtet ? Der Stand ist perfekt gelegen und bereits perfekt dekoriert.
08:00 Gespannte Erwartung. Senil Bettflüchtige und notorische Frühaufsteher begutachten die Waren. Vereinzelte Geschäfte werden abgeschlossen.
08:15 Die Dönerbude im Rücken des Stands macht auf.
08:30 Es zeichnet sich ab, dass Schrott geht, halbwegs nützliche Dinge jedoch wie Blei liegen bleiben. Erste Preisfindungen für Spielzeugautos. Bei einem Euro wird nicht gehandelt, alles drüber führt zu basarähnlichen Zuständen.
08:45 Die Dönerbude spielt türkische Volksmusik. Das dudelnde Plastik-Mobile fällt zum ersten Mal von seiner provisorischen Halterung.
09:00 Spielzeugautos sind der Renner. Jeder einzelne Euro wird umgehend in Pokemon-Karten investiert.
09:15 Besichtigung der Konkurrenz. Sperrmüll meldet man bei der Stadt an, dann kommt eine grosse Müllpresse. Man muss den Mist nicht aufbauen. Aber man kann. Mehrfach.
09:30 Durchhänger. Bis die Vollzeitmütter mit dem pädagogisch wertvollen Blick kommen, ist noch eine Stunde.
10:00 Es muss Menge gemacht werden. Also eigentlich Volumen. Da sind ein paar grosse Dinge, die müssen weg, koste es, was es wolle.
10:15 Ich bin 5 Minuten allein am Stand. Urplötzlich ist die Hölle los.
10:30 Geistesblitz. Eine "zu verschenken-Kiste". Auch wenn sie in meinen Augen durchaus begehbar hätte sein dürfen, sie wirkt wie eine Mottenfalle. Und sie kann nachgefüllt werden.
10:45 Besichtigung der Konkurrenz. Irgendwie geht bei denen gar nix. Bei der Rückkehr ist eins der grossvolumigen Teile vom Stand verschwunden. Chakka.
11:00 Kinderklamotten und -schuhe gehen überhaupt nicht. Babylonisches Sprachgewirr in Stereo. Die Türken vom Dönerstand unterhalten sich über fünf Meter hinweg mit irgendwem, dessen Sprache stark dem Klingonischen ähnelt.
11:30 Die pädagogisch Angehauchten kommen und blättern Kinderbücher durch. Pädagogisch wertvolles Spielzeug wird verkauft. Weniger als Spielzeugautos, aber immerhin. Das dudelnde Plastik-Mobile fällt zum dreiundzwanzigsten Mal von seiner provisorischen Halterung.
12:00 Die Dönerbude spielt zum achten Mal das gleiche Lied. Der Kaffee ist leer. Die Menge an Dingen hat sich drastisch verringert. Erstes Frohlocken macht sich breit. Es muss weniger Zeug zurück in den Keller geschleppt werden, als hochgeschleppt werden musste.
12:15 Die Verdauungsspaziergänger treffen ein. Nutzloses Volk, viel zu vertrant, um irgendwas zu kaufen. Geniessen alle nur das schöne Wetter.
12:30 Die Auslage leert sich zusehends. Nur noch ein Bodensatz an Spielzeugautos lässt sich zwischen Mengen von Memoryspielen und Klamotten drapieren.
13:00 Schlussrallye. In ner halben Stunde werden die Hühner gesattelt. Das dudelnde Mobile wird verkauft. Die Geschenkekiste ist der Brüller. Egal was drin liegt, die Leute brauchen es. Sogar das schwule Barbi-Traumhaus findet einen Abnehmer.
13:30 Mülltrennung extrem: Pädagogisch wertvoller Mist wird getrennt von normalem Mist in Kisten verstaut. In wesentlich weniger Kisten als am Tag zuvor.
13:45 Die Helden sind erschöpft.
14:00 Schwankend zwischen der Ansicht, ein kapitaler Scheiterhaufen im Garten wäre die weniger aufwändige Lösung gewesen, und den 73 Euro irgendwas Erlös, falle ich komatös in meine Badewanne. Es gibt Sachen, die muss man mal gemacht haben.
castagir - 31. Aug, 14:43
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