Dienstag, 21. Februar 2006

Knüppel aus dem Sack

Ich glaube, diese Mode, ständig irgendwelche Aufforderungen zur Abarbeitung von Fragenkatalogen zu versenden, ist nach dem Phishing eine neue Art des Social Engineering. Vermutlich bekomme ich bald Werbung für Transvestiten-Workshops.

1. Wenn Du ein Menü wärst, welche Vorspeise wärst Du dann?

Ich wäre ein Teller handgemachte Bandnudeln mit frisch gehobelten Tartuffi. Denn ich bin am liebsten bissfest, werde nach 5 Minuten weich, und manchmal rieche ich ein wenig streng.


2. Welche drei Eigenarten kannst Du an anderen Menschen am allerwenigsten leiden?

Dass sie es an der Kasse nach drei Minuten Wühlen doch nicht passend haben.
Dass für sie die Lichtgeschwindikeit bei 35km/h beginnt.
Wenn sie besser aussehen als ich.


3. Erzähl uns von Deinen Hobbies:

Ich reisse für mein Leben gerne Papiertaschentücher in winzige, quadratische Stückchen. Schon früh in meinem Leben, genauer gesagt in meinem vergitterten Kinderbettchen, hatte ich während des verweigerten Mittagsschlafs herausgefunden, dass man Papiertaschentücher, wenn man es richtig macht, in winzige, schmale Streifen reissen, die einzelnen Lagen voneinander trennen, und Mama damit eine riesige Freude machen kann. Dieses Talent habe ich im Laufe der Jahre perfektioniert. Seit Mitte Dezember bin ich damit beschäftigt, handgerissenes Konfetti für den Rosenmontagszug zu produzieren, was meine Zeit zum Bloggen natürlich erheblich beschneidet.


4. Wenn Du eine Frau bist: worauf achtest Du bei einem Mann zuerst?
Wenn Du ein Mann bist: worauf achtest Du bei einer Frau zuerst?

Also bei Vollmond, wenn mir Pumps wachsen, und ich die geheime Tür in meinem begehbaren Kleiderschrank geöffnet habe um mich für das Nachtleben aufzubrezeln, schaue ich bei Männern immer zuerst auf die Ohren. Es gibt nichts Erotischeres als männliche Ohren. Denn anhand des Winkels seiner Ohren zum Kopf, multipliziert mit der dritten Wurzel des addierten Durchmessers seiner beiden Nasenlöcher, kann man seine sexuelle Leistungsfähigkeit errechnen. Und zwar in Schwingungen des Isotops Cäsium 133. Sobald ich aus meiner begehbaren Handtasche dann einen Stift geholt, und einen Bierdeckel gefunden habe, kann ich dann natürlich spielend leicht und unter Verwendung der Tatsache, dass 9.192.631.770 Schwingungen dieses Isotops einer Sekunde entsprechen, quasi aus dem Stehgreif ermitteln, welchen Kerl in der Bar ich aufreissen muss, um maximalen Spass zu haben.

Den Rest der Zeit schaue ich den Damen in den Ausschnitt, so vorhanden, ansonsten dorthin, wo er sein sollte. Eine selten dämliche Frage.


5. Welches Buch liest Du gerade?

Die Leitz-Ordner mit den Belegen von 2004. Unheimlich spannende Lektüre. Ein Krimi aus Lügen, Märchen und Verstrickungen. Viel spannender als die Ausgaben von 2002 und 2003 es waren, die ich nur quergelesen und dann weinend beim Steuerberater abgegeben habe. Der sie mir weinend zurückgab. Angeblich plant die Stadt nächstes Jahr, roten Asphalt von meinem Haus zum Finanzamt verlegen zu lassen. Finde ich eine nette Geste.


6. Welches Wetter herrscht bei Dir gerade (nenne vielleicht auch die Stadt)?

Es ist finster wie im Maulswurfshügel, und ich bin frisch geduscht. Glaubst Du ich bin so blöd jetzt auf die Terrasse zu stiefeln ? Der Marder, der auf meiner Gartenliege wie ein kleiner wuscheliger Ball inmitten eines kleinen Hügels rausgerissener Schaumstoff-Flocken liegt, zittert jedenfalls nicht mehr. Entweder er ist erfroren, oder es wird wärmer.


7. Fünf Leute, deren Antwort auf diese Fragen Dich unglaublich interessiert:
Hach, immer wenn es wichtig ist, fallen mir die Namen nicht ein. Der Dings, und der andere Dings, der aus'm Fernsehen. Und Alf. Und dann natürlich die Zwillinge mit den grossen ... Ohren aus der Ratiopharm-Werbung.

Mittwoch, 15. Februar 2006

Tötet die Spritspartrainer

Gestern ist der Sprit wieder einen Cent teurer geworden. Jetzt kostet eine Tankfüllung statt 81,25 Euro satte 81,90. Ich hasse Benzinpreiserhöhungen. Sie sind der Horror. Ich fahre inzwischen sogar Umwege um sämtliche Tankstellen auf dem Weg zu vermeiden. Und da begegnen sie mir dann. Die Spritsparkursteilnehmer. Gesetzten Alters, gerne auch mit Hut fahrend, eine gehäkelte Klorolle in der Hutablage, wahlweise auch einen Original-Wackeldackel von 1972. Neben sich ein tropfenförmiges Etwas in einem grosskarierten Flanellkostüm, mit mehr oder weniger zartem Blaustich in den blondierten grauen Haaren.

Gas weg, Licht aus, Radio aus, Klimaanlage aus. An die Ampel rollen. So sanft anfahren wie Omma Krawuppke den Buggy des Dutzi-Dutzi-Enkels schiebt, und den Wagen dabei abwürgen. Lasst es einfach bleiben ! Die Dinger heissen Automobile, weil sie was mit mobil zu tun haben. Wenn Ihr was Unbewegliches haben wollt, kauft Euch Gartenzwerge, und bestattet sie neben den Tulpen im Garten.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, dann fahrt Fahrrad ! Oder Rollstuhl ! Oder Bus ! He, Bus, ist das keine Idee ? Busse sind klasse ! Ihr könntet stundenlang aus dem Fenster schauen! Ohne mir auf den Sack zu gehen, ohne die Spur zu verlieren, ohne zu verpennen, dass die Einfahrt zu Eurem Lieblings- Gartencenter noch immer da ist, wo sie seit ungefähr 20 Jahren schon immer war udn drei Meter dahinter wild in die Eisen zu steigen ! Und hey, die Busrouten sind lang, länger als manches Gedächtnis, am Ende würdet Ihr es gar nicht merken, dass Ihr alle Stunden die selben Bilder seht. Und Ihr wärt aufgeräumt.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, dann kauft Euch Autos mit weniger als 200 PS ! Kauft die Dinger Euren Kindern, die mit Euren Enkeln und dem halben Hausrat auf Rädern in den Urlaub fahren müssen.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, lasst den Feuerlöscher, die 350 kunstledernen Einkaufsbeutel, und den Stapel Generalstabskarten von 1963 (Gesamtausgabe Europa) zuhause, und räumt endlich die drei Zentner vergammelter Krümel unter den Sitzen raus, die sich dort bei den ach so gemütlichen Picknicks mit Muttis geschmierten Broten im Auto angesammelt haben. Achja, solltet Ihr zwischen Bank und Lehne des Rücksitzes ein vergammeltes Leberwurstbrot finden, das ist von Euren Enkeln, die das trockene Zeug schon mit ihren ersten und zweiten Zähnen nicht zerkleinern konnten. Und glaubt mir, die verrosteten Schneeketten Eures ersten Käfers passen nicht auf Eure Räder, ja, da bin ich mir ganz, ganz sicher.

Fahrt einfach geradeaus, und seid annähernd so schnell, wie es die Geschwindigkeitsbeschränkung erlaubt. Annähernd reicht ja. Nein, 40 ist nicht annähernd 50, und 80 ist nicht annähernd 100, nur damit wir das gleich von Anfang an mal geklärt haben.

Bitte, schleicht nicht zur Hauptverkehrszeit auf einer Hauptverkehrsstrasse mit 40 einher ! Schleicht mit 50 ! Der Rest der Welt fährt dort 70.
Bitte, rollt nicht im Leerlauf zu der am Horizont auftauchenden, roten Ampel ! Bevor Ihr mit Eurer Restgeschwindigkeit von 15km/h dort ankommt, ist sie schon seit 30 Sekunden wieder grün !
Bitte, stellt nicht an jeder wirklich roten Ampel den Motor ab, und orgelt, sobald es grün wird, 20 Sekunden lang auf Eurem Anlasser rum, bis Eure Runkelrübe stotternd zu neuem Leben erwacht, während sie hinten das halbe Getriebe zum Auspuff raus auf meine Motorhaube hustet !

Ich weiss, der ADAC behauptet immer wieder, Ihr wärt sehr erfahrene und umsichtige Autofahrer. Glaubt mir, das ist gelogen ! Das sagen die nur, weil Ihr die einzigen Deppen seid, die seit 45 Jahren vergessen haben, aus dem Verein wieder auszutreten !

Wenn Ihr nachtblind seid, bleibt in der Dämmerung zuhause ! Die Hauptverkehrszeit gehört im Winter zur Dämmerung ! Ihr seid schon tagsüber ein Verkehrshindernis, das muss reichen. Wenn Ihr das Gefühl habt, auch mittags wäre schon Dämmerung, geht zum Augenarzt. Wenn es mittags schon dunkel ist, dann schaut von Eurer Wolke heraus zu, wie Euer Enkel Euer Auto im zweiten Gang mit atemberaubenden 50km/h bewegen kann, wo Ihr schon im fünften Gang wie ein Hirsch mit Schluckauf einhergehoppelt seid.

Und noch ein Wort an die ortsfremden Rentner, ich weiss, Ihr habt den Varta-Autoatlas von 1972 unter dem Sitz liegen, kommt aber wegen Hüftsteife gerade nicht dran: Glaubt mir, Ihr werdet Euch nicht allein deshalb besser auskennen, nur weil Ihr mit 30 Sachen über die Stadtautobahn eiert ! Aber Ihr werdet sozialverträglich frühableben, wenn ich es eines Tages mal nicht schaffen sollte, rechtzeitig zu bremsen, nur weil Ihr Bremsklötze meint, der Strassenverkehr wäre heute noch der gleiche wie zu Kaiser's Zeiten.

Freitag, 3. Februar 2006

Zwischen die Beine geworfene Stöckchen

elsa ist ein neugieriges Wesen eine Frau. Und insofern kann ich ja froh sein, dass es nur je vier Einträge sind, und nicht 400 ...

4 Jobs, die ich hatte:
- Staatlich geprüfter Nerd im unsexiest Studiengang ever, mit einer Frauenquote von handgezählten 0,25 Prozent.
- Doug Heffernan mit dem 3,5-Tonner einer Druckerei. Mein grüner Benz-Transporter in dieser Zeit war gefürchtet. Jahre bevor es Radarwarnungen auf Bayern 3 gab, wurden Donnerstags schon entsprechende Durchsagen gemacht.
- Übersetzer in einer englischen Sprachschule. Thou shalt not drool. Thou shalt not die hübsche Dozentin ausziehen. Auch nicht mit den Augen.
- 4-Sterne-Hilfsbremser bei Bill Gates. Mit der Lizenz für die A9. Und schulterlangen Handschuhen, um auch richtig tief in die Schüssel fassen zu können.

4 Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann:
- Wir sind keine Engel (Humphrey Bogart, Aldo Ray, Sir Peter Ustinov, und "Adolf"). Ich liebe diese vier. Und für einen kleinen "Adolf" hätte ich auch Verwendung.
- Kopfüber in die Nacht (Jeff Goldblum, Michelle Pfeiffer). Der Soundtrack von B.B.King ist einfach überirdisch. Und die junge Michelle war es damals auch.
- Asterix erobert Rom ("Ihr müsst nur den Passierschein A 38 verlangen"). Da fühl ich mich immer wie zuhause. Im Haus, das Verrückte macht.
- Scott & Huutsch (Tom Hanks und eine Bordeaux-Dogge). "Gib dem Vieh eine Valium, Turner, und nimm selber auch eine !". Ich nehm sie lieber beide.

4 Plätze, an denen ich gelebt habe:
- Essen
- Bremen
- Erlangen
- In einem namenlosen Kaff am Arsch der Welt auf dem angeblich ehemaligen Todesstreifen.

4 TV-Sendungen, die ich liebe/liebte:
- King of Queens. Arthur Spooner ist mein Vorbild.
- Alpha Centauri. Physik und Astronomie für Hausfrauen. Immer wieder amüsant.
- Snooker auf Eurosport
- Richter Irgendwas. Weil wenn der des Nachts kommt, weiss ich, dass es Zeit ist, spontan müde zu werden und ins Bett zu gehen.

4 Plätze, an denen ich Ferien gemacht habe:
- Marrakesch, Marokko. Interrail war eine geile Erfindung damals.
- Galle, Sri Lanka. Momentan leider etwas unaufgeräumt.
- Dunvegan, Isle of Skye. Gäb's da Jobs für Nerds, würd ich dort leben.
- Antonio Bay, Jamaica. "Jo mon, cool. Wanna smoke ?"

4 meiner Lieblingsmahlzeiten:
- Bambi an Kotflügel und Backofen. Mit Knödeln und Rotkraut.
- Currypaste mit Putenbruststreifen, Kokos und Gemüse.
- Nudeln a la Chef. Kühlschrank auf, schauen was raus fällt, daraus eine Sauce zaubern.
- Kindskopfgrosse Rindsrouladen mit Sahnesauce und Kartoffelpü.

4 Seiten, die ich täglich besuche:
- spiegel.de
- heise.de
- meine eigene
- (insert your favourite search engine here)

4 Plätze, an denen ich jetzt lieber wäre:
- auf ********
- unter ********
- in meiner Badewanne
- schei**egal, Hauptsache irgendwo, wo es verdammt nochmal _warm_ ist

4 Leute, die das hier weiterführen sollen:
- Tick
- Trick
- Track
- Jeder andere, der sich dazu berufen fühlt.

Dienstag, 31. Januar 2006

Kamelle !

Endlich ist es perfekt, mein Karnevalskostüm. Ich hatte ja schon meine Bedenken, und sie wuchsen täglich. Schon vor Wochen kam der Barcode-Handscanner, in Form einer Laserpistole aus Star-Trek (The ur-old Generation). Und er machte auch genauso lustige Geräusche. Gut, die Kollegen haben nichts gesagt, als ich mit irrem Blick durch die Räume lief und alles scannte, was nicht bei drei unterm Schreibtisch verschwunden war. Aber sie waren dann schon verwundert, warum das Scannen des Barcodes auf dem Screen des Kollegen 1 zu einem hellen "weepweep" führte, wohingegen der Abschuss des seines Nachbarn nur ein leidendes "wuääk" produzierte. Ich habe ihnen nicht gesagt, dass ich nicht zielen kann und dreimal vergeblich den flügellahmen Ficus Benjamin erfasst hatte (Notiz an die Infrastrukturabteilung, die Büropflanzen in Abteilung 8 sind nicht ordnungsgemäss registriert), aber die Erklärung, dass die Reichweite von Laserpistolen eben begrenzt sei, haben sie ohne zu murren akzeptiert. Man merkt halt doch, dass es nur Ingenieure von der FH sind.

Trotzdem war ich nicht zufrieden. Seit Wochen warte ich nun auf die Post. Schleiche durch den Wareneinkauf, auf der Suche nach _dem_ Paket, dem einen, das ich suche. Und heute war es da. Mein Tim-Tailor-Heimwerkerking-Werkzeuggürtel ! Kalbsleder. Doppelt genähte Taschen. Messingschnallen. Zwei Holster rechts. Schon unbestückt knappe 3 Pfund schwer.

Ich werde nächste Woche als Billy the Kid gehen. Wenn die Winchester bis zum Wochenende noch kommt, dann als Jack Beauregard. Was heisst hier, es ist noch nicht Karneval ? Da wo ich hingehe, sind sie das ganze Jahr verrückt, vermutlich wird es nicht mal jemandem auffallen. Der staksige Gang könnte auch vom Alkohol kommen. Und die Valiumpackung passt ausgezeichnet in die Tasche für die Wasserwaage.

Montag, 30. Januar 2006

Ich stelle jetzt

den Antrag auf Frühling. Täglich den Wischwasserbehälter auffüllen zu müssen, weil die Strassendienste inzwischen halbe Schweine streuen wird zunehmend lästig. Aufbau Ost und landestypische Schweinelöckchen sind schon schlimm genug. Aber wenn sie das Einzige sind, was aus einer winterlichen Goretex-Verpackung rausschauen, grenzen sie an Körperverletzung. Ich glaube ich entwickle gerade eine ausgewachsene Anoraknophobie.
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a life less ordinary ?

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