Donnerstag, 17. August 2006

Kabel Deutschland Reloaded

Aha, neue Taktik. Ameisenrennen mal 34, bei auf besetzt geschalteter 0180er Hotline.

Anscheinend haben wir die ortsansässigen Hirnfreien schon alle verschlissen und sie finden keinen Deppen mehr, der den Scheissjob an dieser Hotline machen will.

Oh wird das schön sein, wenn Ihr überflüssig werdet und alle auf der Strasse landet.

Am Tage der Bekanntgabe werde ich mich in Schale werfen, eine Flasche Champagner kaufen, zu Eurem Bürogebäude fahren, und mit roter Farbe kleine Wegweiser auf den Asphalt sprühen. Offiziell werden sie zum Arbeitsamt führen, aber mit einem klitzekleinen Umweg über die GEZ-Zentrale, das Autobahnkreuz, und den Rhein-Main-Donau-Kanal.

Wenn ich es schaffe, streue ich vorher noch ein paar Gerüchte, dass die GEZ an Eurer Schliessung schuld wäre, und deponiere irgendwo unterwegs einen Karton voller Fahrradketten und Baseballschläger. "Two in One" nennt man das dann.

Hach wird das schön werden. Ich kann's kaum erwarten, die Schablone zu schneiden.

Dienstag, 15. August 2006

Mütter sind speziell

Sonntag.
Sie drückt Dir ein Paket in die Hand. Mit einem Geschenk darin. Für Deinen Geburtstag, der in so ungefähr fünf Wochen sein wird. "Vorsicht schwer ! Aber nicht reinschauen !"

Montag.
"Na, hast Du es schon ausgepackt ?"
"Nein Mama, das steht in der Küche neben der Microwelle."
"Ja, es muss ja nicht kühl stehen."
"Aha."
"Willst Du gar nicht wissen was drin ist ?"
"Doch. An meinem Geburtstag."
"Na gut."

Dienstag.
"Na, hast Du schon in das Paket geguckt ?"
"Nein."
"Naja, ich bin ja nicht sicher ob Du das gebrauchen kannst."
"Aha."
"Aber es ist schön."
"Keine Frage."
"Vielleicht hast Du so was schon."
"Werden wir ja sehen, wenn ich es auspacke."
"Und Du hast es noch nicht ausgepackt ?"
"Nein."
"Bist Du denn gar nicht neugierig ?"
"Doch."
"Ich könnt Dir ja sagen was drin ist."
"Klar. Ich könnt es auch auspacken."
"Nein !"

Naja, es sind ja nur noch 5 Wochen bis zu meinem Geburtstag. Ungefähr.

Sonntag, 13. August 2006

Späte Geständnisse

Es ist eine spannende Zeit. Günter Grass teilt mit klassisch verstopft wirkendem Blick mit, dass er einst den Totenkopf an der Jacke getragen hat. Karasek und der Rest der moralischen Instanzen des Landes hyperventilieren daraufhin öffentlich bis ins Frühjahr 2007. Während Walter Kempowski bei einem Interview hektisch in seiner Schreibtischschublade nach seinem alten Parteibuch sucht, fällt ihm versehentlich das eiserne Kreuz herunter. Hellmuth Karasek bekommt daraufhin auf der roten Couch einen Herzinfarkt.

Die Sache legt sich schlagartig, als Joschka Fischer kurz nach der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo mitteilt, er wäre bis 1962 aktives Mitglied im Kirchenchor Gerabronn (Landkreis Crailsheim) gewesen. Der Rest der RAF tritt daraufhin spontan in einen Hungerstreik und der deutsche Joggerbund distanziert sich von dem singenden Steinewerfer.

Altbundeskanzler Schröder sieht angesichts der massiven Berichterstattung seine Medienpräsenz unterminiert und lässt verkünden, er sei seit 52 Jahren Mormone, und hätte Hillu und das Pferd nur als seine Nebenfrauen geheiratet.

Hans-Dietrich Genscher gibt kurz vor seinem 90ten Geburtstag bekannt, sein Faible für gelbe Pullover sei keine Sache des Geschmacks gewesen, sondern er sei seit Mitte der 60er Jahre von den gelben Seiten gesponsort worden. Sämtliche Verdächtigungen, seine Segelohren seien 1941 von Walt Disney als Product Placement für den zeitgleich erscheinenden Film "Dumbo, der Elefent" bezahlt worden, weist er energisch zurück.

Im darauffolgenden Sommer verliesst Papast Benedikt auf dem Balkon des Lateranpalastes mit seeligem Grinsen seine neue Enzyklica "Spritus Kokaini". Und wie er grad so dabei ist, erzählt er noch von seinen drei unehelichen Kindern. Seine letzten Worte, bevor die Schweizer Garde ihn mitnimmt, sind "Ich wollte sie heiraten, ehrlich !"

Freitag, 11. August 2006

Fliegenklatschen

Winter 2008
Englische Sicherheitskräfte richten am Weihnachtsabend auf dem Londoner Flughafen Stansted ein Blutbad unter 92 Weihnachtsmännern an. Die Mitglieder der "Londoner Chistmas Gang" waren auf dem Weg nach Atlanta, um dort bei der Bescherung am nächsten Tag auszuhelfen und weigerten sich, ihre Kostüme bei der Passkontrolle abzulegen

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das vor zwei Jahren erfolgte generelle Verbot von Vollbärten am Müncher Flughafen trage dem erhöhten Bedrohungspotential durch vermummte Attentäter Rechnung.

2009
Nachdem sich auf dem Flug von Miami nach Hawaii die Flugbegleiterin Annie Westwood während des Duty-Free-Durchgangs an der Kante eines druckfrischen Geldscheins geschnitten hatte, und mit ihrem Blut die Rücklehnen der Sitze in der ersten Klasse verschmutzt hatte, erschiesst der zufällig anwesende Air Marshal Ken Brown vorsorglich sämtliche in Frage kommenden Attentäter an Bord, mithin die 74 Passagiere der ersten Klasse.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte landesweite Verbot von durckfrischen Geldscheinen sei im Vorfeld solcher Bedrohungsszenarien erforderlich gewesen und zeige nun seine Richtigkeit.

2011
Nachdem sich ein geistig verwirrter deutscher Tourist an Bord einer Linienmaschine von Canberra, Australien, nach Tampa, Florida, Zugang zum Cockpit verschafft, und das Flugzeug mit einem seeligen Grinsen in die Brücke des vor Miami ankernden Traumschiffs gesteuert hatte, verbietet das amerikanische Department of Homeland Security die Mitnahme von Schlüsselbunden mit mehr als zwei Schlüsseln an Board von Passagiermaschinen. Offensichtlich hatte der geistig verwirrte Attentäter sämtlichen Reisenden an Bord des mit 850 Passagieren besetzten Airbus A 800 die Schlüssel entwendet und unbemerkt während des 14-stündigen Flugs an der Cockpittür ausprobiert. Sascha Hehn wurde mit leichten Verletzungen aus den Trümmern der Brücke des Traumschiffs gerettet.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte landesweite Verbot von Hausschlüsseln wäre im Sinne der Sicherheit ebenso notwendig gewesen, wie die Verstaatlichung sämtlicher Schlüsseldienste.


Sommer 2012
An New Yorker Flughafen John F Kennedy kommt es zu einer Massenpanik, als die an den Gates montierten Gasdetektoren ausschlagen. Die verdächtigen 32 Basketballspieler der New York Nicks werden im Terminal A von Sicherheitskräften der Homeland Security vorsorglich erschossen. Erst später stellt sich heraus, dass sie direkt nach dem Liga-Finale zum Flughafen verbracht worden waren, um an einem Sponsorentermin ihres Sportausrüsters teilzunehmen. Der amerikanische Präsident erinnert daran, dass Amerika sich nach wie vor im Krieg gegen den Terrorismus befinde.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte Verbot von Turnschuhen am Münchner Flughafen wäre zur Abwehr des terroristischen Bedrohungspotentials erforderlich gewesen und zeige nun die umfassende Sicherheit im Freistaat.

2014
Das europäische Ministerium für Heimatschutz ordnet an, dass Passagiere bis zu 72 Stunden vor dem Boarding weder weisse Bohnen noch Sauerkraut essen dürfen. Die dabei entstehenden Gase würden in Verbindung mit einem Feuerzeug zu gasförmigen Sprengstoffen missbraucht werden können.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, die seit zwei Jahren am Münchner Flughafen an den Gates aufgestellten Analsonden seien auf dem technisch neuesten Stand.

Samstag, 5. August 2006

Flieg mit dem Playboy !

"castagir !"
"Guten Tag, hier ist Herr Dampf von der Firma Plauderer Inc. Spreche ich mit Herrn castagir ?"
"Ja, aber Sie müssen schon zuhören, wenn Sie telefonieren, ich hab mich doch grade gemeldet !"
"Äh, wie ? Also, wir, Sie, nein ich rufe Sie heute an, weil Sie in der Datenbank unserer Zeitschriftenabonennten oder ehemaligen Zeitschriftenabonennten stehen !"
"Mach Sachen, echt ? Ich ? In einer Datenbank ? Das ist ja irre !"
"Ja ! Und wissen, Sie, wir haben 3000 unserer Kunden ausgewählt, um ihnen eine Reise zu schenken !"
"Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll !"
"Wir schenken Ihnen einen einwöchigen Aufenthalt in einem 4-Sterne-Hotel in Antalya, inklusive Verpflegung und ausserdem ... "
"Ach schön, in Antalya war ich schon ein paar mal. Welches von den beiden 4-Sterne-Hotels ist das denn ? Das Burj-Al-Arab oder das Ritz-Carlton ?"
"Tja, Herr castagir, das kann ich Ihnen noch nicht sagen, das entscheidet sich erst, wenn wir Ihre Buchung ausführen, aber es wird dann sicher eins der beiden sein. Und wissen Sie, Herr castagir, Sie müssen nur den Transfer und die Flughafengebühren bezahlen. Ansonsten brauche ich ..."
"Also ganz ehrlich, das Burj-Al-Arab gefällt mir ja gar nicht. Da war ich letztes Jahr mit Neckermann. Alles so mit Gold verziert und so protzig. Und abends musste ich eine lange Hose anziehen uns so. Und dann laufen da immer so viele Scheichs rum. Also wenn Sie da was machen könnten, dass ich ins Ritz-Carlton komme, das wäre schön."
"Ja, bestimmt lässt sich da was machen, ganz sicher. Ich bräuchte jetzt an sich nur noch ... "
"Ach, sagen Sie, könnte ich nicht doch woanders hin fahren ? Weil ich war doch schon so oft in Antalya."
"Äh, wie ? Naja, Sie könnten auch nach Istanbul fahren. Und abgesehen vom Transfer sind alle ... "
"Haben Sie auch was anderes als die Türkei ? Wissen Sie, von dem türkischen Essen, da krieg ich immer so fürchterliche Blähungen, das ist total unangenehm. Besonders, weil man da ja immer so viel Bus fahren muss."
"Tja, leider nein. Wir haben uns entschlossen, dieses mal unseren besten Kunden ausschliesslich eine hochwertige Reise in die Türkei anzubieten."
"Schade. Aber naja, die Türkei ist ja auch schön, finden Sie nicht ?"
"Ja, unbedingt ! So, und damit das mit Ihrer Reise auch noch was wird, müssen wir jetzt weiter machen. Ich ..."
"Wann ist denn Ihre nächste Aktion ? Vielleicht geht es dann ja woanders hin als in die Türkei ?"
"Nein, ganz sicher nicht ! Es geht immer in die Türkei ! Ich würde Ihnen jetzt gerne ..."
"Na gut."
"Ich würde Ihnen jetzt gerne erklären wie das abläuft. Wissen Sie, aufgrund des Rhabarbergesetzes von 1739 dürfen wir Ihnen natürlich keine ganze Reise schenken. Aber wir machen das dafür mit einem kleinen Trick: Sie bestellen einfach für ein Jahr eine Zeitschrift, und wir geben Ihnen als Dankeschön quasi diese Reise !"
"Wird mir die dann auch in den Urlaub nachgeschickt ?"
"Wie bitte ?"
"Na wird mir die Zeitung dann auch nachgeschickt ? Weil wenn ich im Urlaub bin, dann habe ich ja gar nichts von der Zeitung !"
"Sie sind ja nur eine Woche im Urlaub."
"Achso, ja. Vielleicht kann meine Nachbarin die Zeitung ja gebrauchen."
"Ja, wie auch immer. Also die meisten unserer Kunden entscheiden sich für das Abonnement einer Fernsehzeitschrift, und da haben wir ..."
"Ach was, Fernsehzeitschrift. Wissen Sie, für sowas gebe ich kein Geld aus, die stibitze ich immer aus dem Cafe schräg gegenüber. Weil da im Stern, da ist nämlich jede Woche so eine kleine eingelegte Fernsehzeitung dabei. Die langt mir ja, damit ich weiss, wann der Karl Moik kommt. Und wenn ich am Donnerstag als erster komme, dann ist die da meistens noch drin, wissen Sie ?"
"Äh ja. Wir haben ja auch noch viele andere Zeitschriften im Angebot."
"Wieviele Zeitschriften haben Sie denn so im Angebot ?"
"Oh, wir haben über 500 verschiedene Titel in unserem Angebot. Da ist für jeden etwas dabei."
"500 ? Und die erscheinen alle jede Woche ? Meine Güte, was soll man denn mit sovielen Zeitschriften ! Wer soll denn das alles lesen ?"
"Herr castagir, Sie müssen sich ja nur für eine einzige davon entscheiden."
"Achso. Gut. Ich dachte schon, ich müsste die alle abonnieren. Weil das wäre dann schon ein bisschen viel gewesen. Wissen Sie, meine Augen sind nicht mehr so gut in der letzten Zeit."
"Ja das verstehe ich. Wenn Sie keine Fernsehzeitschrift möchten, was würden Sie denn dann gerne für eine Zeitschrift lesen ?"
"Hach, 500 Zeitschriften. Das ist so viel. Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Können Sie mir die Liste vorlesen ?"
"Ich kann Ihnen wirklich nicht die ganze Liste vorlesen, das dauert schrecklich lang !"
"Ja aber wenn ich doch nicht weiss, was Sie anbieten, wie soll ich mir denn dann eine aussuchen ?"
"Also schön. Die Bunte, Praline, Das Goldene Blatt, Brigitte ..."
"Das ist ja total durcheinander ! Haben Sie das nicht alphabetisch ?"
"Nein !"
"Na gut, dann muss es eben so gehen."
"TV Today, Gong, Bildwoche, Bella, Connect, PC Professionell ... "
"Haben Sie auch die Zeitschrift 'Call Center Profi' ? Die würde ich wirklich gerne abonnieren, weil die krieg ich hier immer so schwer, und wenn, dann nur am Bahnhof."
"Warten Sie, ich schaue mal nach. Wie heisst die genau ? Nein, ich fürchte, die haben wir nicht im Angebot. Aber kann ich Ihnen vielleicht stattdessen die ..."
"Und wie ist es mit der 'Direktmarketing PRAXIS' ? Das ist auch eine prima Zeitschrift, gerade für das Telefonmarketing."
"Ich fürchte, die haben wir auch nicht."
"Ach ist das schade. Soll ich Ihnen sagen, wo Sie die abonnieren können ?"
"Bitte was ? " *tuut tuut tuut tuut*

Hätte ich nicht so dringend ins Bad gemusst, hätte ich den noch mal ne Viertelstunde in der Leitung gehalten.
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a life less ordinary ?

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