Everyday

Freitag, 11. August 2006

Fliegenklatschen

Winter 2008
Englische Sicherheitskräfte richten am Weihnachtsabend auf dem Londoner Flughafen Stansted ein Blutbad unter 92 Weihnachtsmännern an. Die Mitglieder der "Londoner Chistmas Gang" waren auf dem Weg nach Atlanta, um dort bei der Bescherung am nächsten Tag auszuhelfen und weigerten sich, ihre Kostüme bei der Passkontrolle abzulegen

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das vor zwei Jahren erfolgte generelle Verbot von Vollbärten am Müncher Flughafen trage dem erhöhten Bedrohungspotential durch vermummte Attentäter Rechnung.

2009
Nachdem sich auf dem Flug von Miami nach Hawaii die Flugbegleiterin Annie Westwood während des Duty-Free-Durchgangs an der Kante eines druckfrischen Geldscheins geschnitten hatte, und mit ihrem Blut die Rücklehnen der Sitze in der ersten Klasse verschmutzt hatte, erschiesst der zufällig anwesende Air Marshal Ken Brown vorsorglich sämtliche in Frage kommenden Attentäter an Bord, mithin die 74 Passagiere der ersten Klasse.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte landesweite Verbot von durckfrischen Geldscheinen sei im Vorfeld solcher Bedrohungsszenarien erforderlich gewesen und zeige nun seine Richtigkeit.

2011
Nachdem sich ein geistig verwirrter deutscher Tourist an Bord einer Linienmaschine von Canberra, Australien, nach Tampa, Florida, Zugang zum Cockpit verschafft, und das Flugzeug mit einem seeligen Grinsen in die Brücke des vor Miami ankernden Traumschiffs gesteuert hatte, verbietet das amerikanische Department of Homeland Security die Mitnahme von Schlüsselbunden mit mehr als zwei Schlüsseln an Board von Passagiermaschinen. Offensichtlich hatte der geistig verwirrte Attentäter sämtlichen Reisenden an Bord des mit 850 Passagieren besetzten Airbus A 800 die Schlüssel entwendet und unbemerkt während des 14-stündigen Flugs an der Cockpittür ausprobiert. Sascha Hehn wurde mit leichten Verletzungen aus den Trümmern der Brücke des Traumschiffs gerettet.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte landesweite Verbot von Hausschlüsseln wäre im Sinne der Sicherheit ebenso notwendig gewesen, wie die Verstaatlichung sämtlicher Schlüsseldienste.


Sommer 2012
An New Yorker Flughafen John F Kennedy kommt es zu einer Massenpanik, als die an den Gates montierten Gasdetektoren ausschlagen. Die verdächtigen 32 Basketballspieler der New York Nicks werden im Terminal A von Sicherheitskräften der Homeland Security vorsorglich erschossen. Erst später stellt sich heraus, dass sie direkt nach dem Liga-Finale zum Flughafen verbracht worden waren, um an einem Sponsorentermin ihres Sportausrüsters teilzunehmen. Der amerikanische Präsident erinnert daran, dass Amerika sich nach wie vor im Krieg gegen den Terrorismus befinde.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, das bereits vor Jahren verhängte Verbot von Turnschuhen am Münchner Flughafen wäre zur Abwehr des terroristischen Bedrohungspotentials erforderlich gewesen und zeige nun die umfassende Sicherheit im Freistaat.

2014
Das europäische Ministerium für Heimatschutz ordnet an, dass Passagiere bis zu 72 Stunden vor dem Boarding weder weisse Bohnen noch Sauerkraut essen dürfen. Die dabei entstehenden Gase würden in Verbindung mit einem Feuerzeug zu gasförmigen Sprengstoffen missbraucht werden können.

Bayerns Ministerpräsident Günter Beckstein erklärt, die seit zwei Jahren am Münchner Flughafen an den Gates aufgestellten Analsonden seien auf dem technisch neuesten Stand.

Samstag, 5. August 2006

Flieg mit dem Playboy !

"castagir !"
"Guten Tag, hier ist Herr Dampf von der Firma Plauderer Inc. Spreche ich mit Herrn castagir ?"
"Ja, aber Sie müssen schon zuhören, wenn Sie telefonieren, ich hab mich doch grade gemeldet !"
"Äh, wie ? Also, wir, Sie, nein ich rufe Sie heute an, weil Sie in der Datenbank unserer Zeitschriftenabonennten oder ehemaligen Zeitschriftenabonennten stehen !"
"Mach Sachen, echt ? Ich ? In einer Datenbank ? Das ist ja irre !"
"Ja ! Und wissen, Sie, wir haben 3000 unserer Kunden ausgewählt, um ihnen eine Reise zu schenken !"
"Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll !"
"Wir schenken Ihnen einen einwöchigen Aufenthalt in einem 4-Sterne-Hotel in Antalya, inklusive Verpflegung und ausserdem ... "
"Ach schön, in Antalya war ich schon ein paar mal. Welches von den beiden 4-Sterne-Hotels ist das denn ? Das Burj-Al-Arab oder das Ritz-Carlton ?"
"Tja, Herr castagir, das kann ich Ihnen noch nicht sagen, das entscheidet sich erst, wenn wir Ihre Buchung ausführen, aber es wird dann sicher eins der beiden sein. Und wissen Sie, Herr castagir, Sie müssen nur den Transfer und die Flughafengebühren bezahlen. Ansonsten brauche ich ..."
"Also ganz ehrlich, das Burj-Al-Arab gefällt mir ja gar nicht. Da war ich letztes Jahr mit Neckermann. Alles so mit Gold verziert und so protzig. Und abends musste ich eine lange Hose anziehen uns so. Und dann laufen da immer so viele Scheichs rum. Also wenn Sie da was machen könnten, dass ich ins Ritz-Carlton komme, das wäre schön."
"Ja, bestimmt lässt sich da was machen, ganz sicher. Ich bräuchte jetzt an sich nur noch ... "
"Ach, sagen Sie, könnte ich nicht doch woanders hin fahren ? Weil ich war doch schon so oft in Antalya."
"Äh, wie ? Naja, Sie könnten auch nach Istanbul fahren. Und abgesehen vom Transfer sind alle ... "
"Haben Sie auch was anderes als die Türkei ? Wissen Sie, von dem türkischen Essen, da krieg ich immer so fürchterliche Blähungen, das ist total unangenehm. Besonders, weil man da ja immer so viel Bus fahren muss."
"Tja, leider nein. Wir haben uns entschlossen, dieses mal unseren besten Kunden ausschliesslich eine hochwertige Reise in die Türkei anzubieten."
"Schade. Aber naja, die Türkei ist ja auch schön, finden Sie nicht ?"
"Ja, unbedingt ! So, und damit das mit Ihrer Reise auch noch was wird, müssen wir jetzt weiter machen. Ich ..."
"Wann ist denn Ihre nächste Aktion ? Vielleicht geht es dann ja woanders hin als in die Türkei ?"
"Nein, ganz sicher nicht ! Es geht immer in die Türkei ! Ich würde Ihnen jetzt gerne ..."
"Na gut."
"Ich würde Ihnen jetzt gerne erklären wie das abläuft. Wissen Sie, aufgrund des Rhabarbergesetzes von 1739 dürfen wir Ihnen natürlich keine ganze Reise schenken. Aber wir machen das dafür mit einem kleinen Trick: Sie bestellen einfach für ein Jahr eine Zeitschrift, und wir geben Ihnen als Dankeschön quasi diese Reise !"
"Wird mir die dann auch in den Urlaub nachgeschickt ?"
"Wie bitte ?"
"Na wird mir die Zeitung dann auch nachgeschickt ? Weil wenn ich im Urlaub bin, dann habe ich ja gar nichts von der Zeitung !"
"Sie sind ja nur eine Woche im Urlaub."
"Achso, ja. Vielleicht kann meine Nachbarin die Zeitung ja gebrauchen."
"Ja, wie auch immer. Also die meisten unserer Kunden entscheiden sich für das Abonnement einer Fernsehzeitschrift, und da haben wir ..."
"Ach was, Fernsehzeitschrift. Wissen Sie, für sowas gebe ich kein Geld aus, die stibitze ich immer aus dem Cafe schräg gegenüber. Weil da im Stern, da ist nämlich jede Woche so eine kleine eingelegte Fernsehzeitung dabei. Die langt mir ja, damit ich weiss, wann der Karl Moik kommt. Und wenn ich am Donnerstag als erster komme, dann ist die da meistens noch drin, wissen Sie ?"
"Äh ja. Wir haben ja auch noch viele andere Zeitschriften im Angebot."
"Wieviele Zeitschriften haben Sie denn so im Angebot ?"
"Oh, wir haben über 500 verschiedene Titel in unserem Angebot. Da ist für jeden etwas dabei."
"500 ? Und die erscheinen alle jede Woche ? Meine Güte, was soll man denn mit sovielen Zeitschriften ! Wer soll denn das alles lesen ?"
"Herr castagir, Sie müssen sich ja nur für eine einzige davon entscheiden."
"Achso. Gut. Ich dachte schon, ich müsste die alle abonnieren. Weil das wäre dann schon ein bisschen viel gewesen. Wissen Sie, meine Augen sind nicht mehr so gut in der letzten Zeit."
"Ja das verstehe ich. Wenn Sie keine Fernsehzeitschrift möchten, was würden Sie denn dann gerne für eine Zeitschrift lesen ?"
"Hach, 500 Zeitschriften. Das ist so viel. Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Können Sie mir die Liste vorlesen ?"
"Ich kann Ihnen wirklich nicht die ganze Liste vorlesen, das dauert schrecklich lang !"
"Ja aber wenn ich doch nicht weiss, was Sie anbieten, wie soll ich mir denn dann eine aussuchen ?"
"Also schön. Die Bunte, Praline, Das Goldene Blatt, Brigitte ..."
"Das ist ja total durcheinander ! Haben Sie das nicht alphabetisch ?"
"Nein !"
"Na gut, dann muss es eben so gehen."
"TV Today, Gong, Bildwoche, Bella, Connect, PC Professionell ... "
"Haben Sie auch die Zeitschrift 'Call Center Profi' ? Die würde ich wirklich gerne abonnieren, weil die krieg ich hier immer so schwer, und wenn, dann nur am Bahnhof."
"Warten Sie, ich schaue mal nach. Wie heisst die genau ? Nein, ich fürchte, die haben wir nicht im Angebot. Aber kann ich Ihnen vielleicht stattdessen die ..."
"Und wie ist es mit der 'Direktmarketing PRAXIS' ? Das ist auch eine prima Zeitschrift, gerade für das Telefonmarketing."
"Ich fürchte, die haben wir auch nicht."
"Ach ist das schade. Soll ich Ihnen sagen, wo Sie die abonnieren können ?"
"Bitte was ? " *tuut tuut tuut tuut*

Hätte ich nicht so dringend ins Bad gemusst, hätte ich den noch mal ne Viertelstunde in der Leitung gehalten.

Mittwoch, 2. August 2006

Kabel Deutschland

"Im Bereich xxxx gibt es aufgrund von Umrüstarbeiten kurzfristige Empfangsstörungen."

Kurzfristig ? Kann mal einer von Euch Hirnlosen seine Definition von kurzfristig bekanntgeben ? Wenn man um Viertel nach fünf heimkommt, und bis halb sieben auf 34 Kanälen Ameisenrennen übertragen wird, nennt Ihr das kurzfristig ?

Und mal ganz nebenbei: Wenn es sich um Umrüstarbeiten handelt, warum könnt Ihr die denn nicht tagsüber machen ? Warum müsst Ihr Arschlöcher die ausgerechnet dann machen, wenn die Leute, die noch Jobs haben, nach Hause kommen und Nachrichten sehen wollen ?

Ihr seid so schon nach der GEZ der grösste Pickel am Arsch, Ihr solltet eigentlich lieber zusehen dass Ihr ausser Sicht bleibt.

Edit:
Wie schön, dass Ihr Internetseiten habt. Ihr träumt davon, dass die Leute zusätzlich auch noch über Euer Kabelnetz telefonieren ? Und -zum knapp sechsfachen Preis einer DSL-Flatrate- über Euch ins Internet gehen ? Na sicher. Auf diese Weise sind sie dank Euch Dilettanten dann auf Radio und Buschtrommeln angewiesen.

Wisst Ihr was ? Ihr solltet noch Stromtarife anbieten. Mein Gefrierschrank muss schon lange mal wieder abgetaut werden, und käme mein Strom von Euch, wäre er vermutlich seit seiner Anschaffung eisfrei.

Samstag, 22. Juli 2006

Zur Abkühlung

Blöde Scherze unter Pinguinen

Pinguin (gif, 444 KB)

Flugbuchungen

Klar. So gut wie jeder Blogger fühlt sich gebauchpinselt, wenn er verlinkt, zitiert, oder in der örtlichen Bäckerblume genannt wird. Auch immer wieder gern genommen werden Blog-Lesungen in der örtlichen VHS, in der Pause zwischen "Italienisch für die Küche" und "Angstfreies Töpfern".

Aber das da ist
  • dreist (nicht verboten)
  • noch nicht mal gekonnt verfremdet und daher sinnentstellend (verboten)
  • ohne Quellenangabe kopiert worden (auch verboten)

  • Für sowas gibt es von Herrn castagir nach der gelben Karte standardmässig einen Freiflug um den Justizpalast. Mittwoch läuft die Frist ab, und ich in die Innenstadt zu den freundlichen Herren von Erwin 12, die in ihren Uniformen vor sich hin schwitzen. Ok, es wird vielleicht ein Stündchen dauern, bis ich ihnen die Geschichte erklärt habe. Aber schlussendlich werde ich ein Blatt Papier mit einem Stempel drauf in der Hand halten.

    Wir werden viel Spass haben, Herr Hackmann. Gut, auf Sie könnte es schlussendlich so wirken, als wäre der Spass ein wenig ungerecht verteilt gewesen. Aber es ist wie immer eine Frage des Standpunkts.

    Gefunden über skycaptainblue, unkreativ und diverse andere.

    Edit: Scheinbar war jemand so pfiffig, direkte Links zu unterbinden. Aber können ja alle tippen. https://rigatsac.blogit.de/

    Edit: Die beanstandeten Domains gehen grade serienweise vom Netz. Und ich hatte mich schon so gefreut.

    Montag, 10. Juli 2006

    Früher war alles besser

    Ich erinnere mich noch. Ich hab ja nun nicht gerade das erste Wochenende im Büro verbracht. Im Hochsommer. Bei gefühlten 49 Grad im Schatten. Und ich habe schon dahinschmelzendes Eis auf jeglichen denkbaren Büromöbeln und Klamotten verteilt.

    Aber sagt mal, Ihr Pappnasen, jetzt, wo Ihr Weltmeister seit, könnt Ihr Euch verdammt nochmal endlich wieder vernünftige Eisbecher leisten ?

    Früher konnte ich ein halbes Dutzend Eisbecher mit offenem Dach gemütlich quer durch die Stadt kutschen, sie ins Büro schleppen, und jeder konnte seine geschmolzene Pampe aus Vanille, Pistazie und Malaga aus dem Becher trinken, ohne sich dabei übermässig einzusauen. Und mit dem lustigen, scharfkantigen Löffelchen die einzelne Rosine der vormaligen Malagakugel unten aus dem Becher angeln.

    Und heute ?

    Heute hechtest Du aus der Eisdiele, brichst Du mit 180 Sachen durch die Innenstadt, puhlst nach dem ersten Bremsen den ersten Eisbecher aus den Lüftungsschlitzen im Beifahrerraum, nach der zweiten Rechtskurve den zweiten Eisbecher vom rechten Hosenbein, parkst mitten vor der Eingangstür, spurtest ins Büro, knallst die Eisbecher auf den Tisch und ... die labberige Sauce läuft aus dem völlig ausgeweichten Becher unten raus, über die Auftragsbestätigung.

    Das ist doch kein Zustand !

    Immerhin haben sie die Eiskonsistenz nicht geändert. Es ist immer noch nur eine Rosine pro Malaga-Kugel vorgesehen.

    Und ausserdem möchte ich anmerken, dass weisse Hemden und zu langsam gegessenes "Capri"- Eis aussehen, wie ein schwerer Anfall plötzlicher Inkontinenz unter Aufhebung der Schwerkraft.

    Weichei

    Lieber Zizou,

    mach Dir nichts draus, wenn sich alle aufregen, weil Du gestern dem Matratzi den Solarplexus massiert hast. Haben die morgen eh schon alle vergessen. Und hey, Dein Denkmal wird dann eben nur 35 Meter hoch statt der geplanten 75, das ist doch auch nicht so schlecht. Die Journalisten haben das eh nicht gepeilt, kein Wunder, so blau wie die in den letzten 3 Wochen ständig waren, das muss ja auf die Gehirnzellen gehen. Aber dadurch konnten sie Dich wenigstens zum besten Spieler der WM wählen.

    Aber mal so ganz unter uns Psychopathen, sag mal, was war das denn ? Ein Kopfstoss ? Du Mädchen !

    Ok, ich hab den Heiko Herrlich damals auch nur recht zaghaft in den Hals gebissen. Das lag aber daran, dass der nach 85 Minuten Spiel gestunken hat wie ein brünftiger Iltis. Dafür hab ich damals diese Amöbe Brdaric solange gewürgt, bis er königsblau angelaufen ist. Und beim Pokalendspiel waren die 15000 Eintracht Fans hinter meinem Tor echt angepisst, als ich sie "Wichser" genannt habe.

    Und was machst Du ? Echt jetzt, wir hatten uns doch versprochen, zusammen zu halten, und dann machst Du solche halben Sachen !

    Wenn Du schon nicht zur Bank gegangen bist, um den Baseballschläger zu holen, warum hast Du nicht wenigstens aufgezogen und dem Haarschlamper Matratzi eine eingeschenkt, dass es ihm die Bartstoppeln auf der anderen Backe rausdrückt !

    Auf Baseballschläger stehen drei Spiele Sperre, auf Kopfstoss zwei, klar. Aber hey, Du Depp, das kann Dir doch wurscht sein, schliesslich hast Du gestern Dein letztes Spiel gemacht ! Das war echt gar nix.

    Vorschlag: Lass uns ein gemeinsames Abschiedsspiel veranstalten, und in der Halbzeitpause hauen wir sie alle aus dem Trikot. Nächsten Samstag, ok ?

    Herzlichst,
    Dein Oliver Kahn.

    Mittwoch, 5. Juli 2006

    Bet-And-Lose

    Seit knapp zwei Wochen will ich eine Deutschlandfahne am Auto haben. Konnt ich mir nicht leisten. Denn ich bin pleite.

    Ich sollte mit den Fussballwetten aufhören. 90 war es eine Lokalrunde. Unerschwinglich. Vor vier Jahren hab ich meinen Bart verloren, weil diese lustigen Koreaner tatsächlich bis ins Halbfinale gekommen waren, das war ungewohnt, aber immerhin günstig. Bei der letzten EM musste ich Sirtaki tanzen und Karaoke singen, weil ich die Griechen nicht auf der Rechnung hatte. War auch günstig, aber dafür peinlich. Ich war eigentlich gewarnt. Hat nichts genutzt.

    Zwar bin ich diesmal keine gefährlichen Wetten eingegangen. Aber ich hatte, wie der überwiegende Rest dieses Landes, im lang gepflegten Vertrauen in unsere Unfähigkeit, und in typisch deutscher Miesepetrigkeit, mein ganzes Geld darauf gewettet, dass Klinsis Gurkentruppe, als Gruppenzweiter unserer Hammer-Mörder-brutalschweren Gruppe spätestens im Achtelfinale gegen Togo pder Papua-Neuguinea mit Pauken und Trompeten 0:3 ausscheiden würde müssen.

    Hat nicht geklappt. Die angebliche Gurkentruppe hat nicht nur Costa Rica und Equador platt gemacht, sie haben sich auch von den Polen die Radkappen zurückgeholt, die ihnen 78 in Argentinien geklaut wurden, und sind ungeschlagen Gruppenerster geworden.

    Und als wär das nicht genug, haben sie den Smörebröds die Schrauben aus dem Billy-Regal gedreht und die Gauchos zurück auf ihre Ponderosa geschickt, Steaks weichklopfen.

    Auf nix kann man sich verlassen. Wie soll man denn so Wetten gewinnen.

    Ein Gutes hat es, dass sie jetzt raus sind. Morgen gibt es günstig Deutschland-Fahnen zu kaufen. Könnt man sich glatt eine ans Auto stecken. Eine kleine. Aber Vorsicht, ab morgen fällt man damit wieder auf.

    Samstag, 1. Juli 2006

    Football's coming home - vorzeitig

    England wird wieder Weltmeister. Wie eigentlich alle vier Jahre. Denn knapp 90 Spieler dieser WM verdienen ihr Geld in England. Einer davon wird garantiert in welchem WM-Team auch immer dabei sein und den Pokal ablecken.

    Aber es wär doch mal witzig, wenn mehr als ein rotgesichtiger Hooligan den Pott in die Höhe halten könnte. Dafür muss die FIFA nur die Regeln ein ganz klein wenig ändern. Wenn England ins Elfmeterschiessen muss, dann muss für die Zukunft folgendes klar sein:
  • Das Spiel vor dem Elfmeterschiessen findet nicht statt.
  • Die Verlängerung wird abgeschafft
  • Die Fans der gegnerischen Mannschaft müssen das Stadion verlassen.
  • England bekommt vor dem Start des Elfmeterschiessens eine Vorgabe von 3:0.
  • Vor jedem Elfmeter darf jeder englische Spieler seinem jeweiligen Gegner im Mittelkreis mit Anlauf in den Sack treten, bevor dieser sich auf den Weg macht.
  • Versucht dieser auszuweichen oder verzieht das Gesicht, gilt sein Elfmeter als verschossen.
  • Das Tor wird vor Strafstössen der Engländer auf 24 Meter verbreitert.
  • Ein gegnerischer Torwart darf weder im Tor noch im Stadion sein.
  • Auf Wunsch darf jeder englische Schütze seinen Elfmeter bis zu drei mal wiederholen.
  • Das Tor wird vor Strafstössen der gegnerischen Mannschaft auf 24 Zentimer Breite zusammengeschoben.
  • Die englische Mannschaft darf im Elfmeterschiessen bis zu 9 Torhüter gleichzeitig einsetzen.
  • Der brititsche Aussenminister muss anwesend sein um notfalls im Eilverfahren englische Pässe an beliebige Anwesende auszugeben und diese als Schützen zu nominieren.

    Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn England es dann bei einer der nächsten fünf Weltmeisterschaften nicht schafft, weiterzukommen.
  • Mittwoch, 28. Juni 2006

    Bären

    Bruno ist tot. Wo bleiben die Knödel und die Preisselbeeren ?

    Die halbe Welt regt sich auf, weil Bruno endlich seine Bestimmung gefunden hat. Ein lauschiger Abend, ein Holzkohlenfeuer, und keine acht Stunden auf kleiner Flamme geröstet ist Bruno ein Genuss.

    Hätte Dieter Bohlen sich in freier Wildbahn bewegt und wäre in die Hühnerställe im Berchtesgadener Land eingedrungen, hätte sich dann jemand beschwert ?

    Nein, wir hätten den Jägern Panzerhaubitzen, Marschflugkörper und Laserschwerter gegeben, damit sie dem Vieh den Garaus machen ! Und es ist wahrlich keine 170 Jahre her, dass ein freilaufender Dieter Bohlen sich zuletzt auf eigenen Beinen durch die Botanik geschleppt hat.

    Und welcher militante Umweltschützer der etwas auf sich hält, hätte angedrohnt, sich als Dieter Bohlen zu verkleiden und durch das Voralpenland zu hoppeln, um die Jäger zu verwirren ? Dabei hätten 30 auf einem Südhang am Rande des Predigtstuhls grasende Dieter Bohlens eine ungeheure mediale Wirkung gehabt. Spätestens wenn sie im Kanon 'Cherry Cherry Lady' gesungen hätten. 30 als Bären verkleidete Kunststudenten hingegen hätten bestenfalls als Kulisse für eine neue Bärenmarke-Werbung getaugt.

    Sind wir doch mal ehrlich: Auch wenn die Bewohner an der Grenze zu dem komischen Land einen seltsamen Dialekt sprechen, und sich zeitweise in noch seltsamere Gewänder hüllen, laut Genanalyse gehören sie zur Gattung homo erectus. Und sind schon genug gestraft, dass sie täglich Österreicher sehen müssen. Gegen die kann man nichts machen. Gegen freilaufende Bären schon. Und die Schuhplattler haben ein Recht darauf, beim Einkaufen nur ihrer Schwiegermutter zu begegnen, nicht aber mehreren hundert Pfund Muskelmasse auf Brautschau.

    Ein Wort noch an die ganzen "Den hätte man doch aber betäuben können"-Pazifisten:
    Es ist keinesfalls so dass Bruno, angesichts einer Pfeilspitze in seiner Hüfte, sofort und unmittelbar schlafend umgefallen wäre, alle Viere von sich gestreckt.

    So ein Betäubungsgewehr schiesst auf 30 Meter genau. 30 Meter, die schafft ein Bär in unter drei Sekunden. Insbesondere wenn er stinksauer darüber ist, dass man ihm gerade einen Pfeil in den Arsch geschossen hat. Und egal, wie hoch ihr in drei Sekunden auf einen Baum klettern könnt, ein Bär kann das auch. Und zwar deutlich besser.

    Aber ihr hättet das bestimmt mit ihm ausdiskutieren können. Oben auf dem Baum. So ungefähr eine Sekunde lang, bevor Euch eine klodeckelgrosse Pranke am Ende eines oberschenkelstarken Vorderbeins getroffen hätte.

    Könnt ihr ja beim nächsten Bären machen. Aber bis dahin reicht mir mal die Pfeffermühle.
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    a life less ordinary ?

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