Everyday

Mittwoch, 15. Februar 2006

Tötet die Spritspartrainer

Gestern ist der Sprit wieder einen Cent teurer geworden. Jetzt kostet eine Tankfüllung statt 81,25 Euro satte 81,90. Ich hasse Benzinpreiserhöhungen. Sie sind der Horror. Ich fahre inzwischen sogar Umwege um sämtliche Tankstellen auf dem Weg zu vermeiden. Und da begegnen sie mir dann. Die Spritsparkursteilnehmer. Gesetzten Alters, gerne auch mit Hut fahrend, eine gehäkelte Klorolle in der Hutablage, wahlweise auch einen Original-Wackeldackel von 1972. Neben sich ein tropfenförmiges Etwas in einem grosskarierten Flanellkostüm, mit mehr oder weniger zartem Blaustich in den blondierten grauen Haaren.

Gas weg, Licht aus, Radio aus, Klimaanlage aus. An die Ampel rollen. So sanft anfahren wie Omma Krawuppke den Buggy des Dutzi-Dutzi-Enkels schiebt, und den Wagen dabei abwürgen. Lasst es einfach bleiben ! Die Dinger heissen Automobile, weil sie was mit mobil zu tun haben. Wenn Ihr was Unbewegliches haben wollt, kauft Euch Gartenzwerge, und bestattet sie neben den Tulpen im Garten.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, dann fahrt Fahrrad ! Oder Rollstuhl ! Oder Bus ! He, Bus, ist das keine Idee ? Busse sind klasse ! Ihr könntet stundenlang aus dem Fenster schauen! Ohne mir auf den Sack zu gehen, ohne die Spur zu verlieren, ohne zu verpennen, dass die Einfahrt zu Eurem Lieblings- Gartencenter noch immer da ist, wo sie seit ungefähr 20 Jahren schon immer war udn drei Meter dahinter wild in die Eisen zu steigen ! Und hey, die Busrouten sind lang, länger als manches Gedächtnis, am Ende würdet Ihr es gar nicht merken, dass Ihr alle Stunden die selben Bilder seht. Und Ihr wärt aufgeräumt.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, dann kauft Euch Autos mit weniger als 200 PS ! Kauft die Dinger Euren Kindern, die mit Euren Enkeln und dem halben Hausrat auf Rädern in den Urlaub fahren müssen.

Wenn Ihr Sprit sparen wollt, lasst den Feuerlöscher, die 350 kunstledernen Einkaufsbeutel, und den Stapel Generalstabskarten von 1963 (Gesamtausgabe Europa) zuhause, und räumt endlich die drei Zentner vergammelter Krümel unter den Sitzen raus, die sich dort bei den ach so gemütlichen Picknicks mit Muttis geschmierten Broten im Auto angesammelt haben. Achja, solltet Ihr zwischen Bank und Lehne des Rücksitzes ein vergammeltes Leberwurstbrot finden, das ist von Euren Enkeln, die das trockene Zeug schon mit ihren ersten und zweiten Zähnen nicht zerkleinern konnten. Und glaubt mir, die verrosteten Schneeketten Eures ersten Käfers passen nicht auf Eure Räder, ja, da bin ich mir ganz, ganz sicher.

Fahrt einfach geradeaus, und seid annähernd so schnell, wie es die Geschwindigkeitsbeschränkung erlaubt. Annähernd reicht ja. Nein, 40 ist nicht annähernd 50, und 80 ist nicht annähernd 100, nur damit wir das gleich von Anfang an mal geklärt haben.

Bitte, schleicht nicht zur Hauptverkehrszeit auf einer Hauptverkehrsstrasse mit 40 einher ! Schleicht mit 50 ! Der Rest der Welt fährt dort 70.
Bitte, rollt nicht im Leerlauf zu der am Horizont auftauchenden, roten Ampel ! Bevor Ihr mit Eurer Restgeschwindigkeit von 15km/h dort ankommt, ist sie schon seit 30 Sekunden wieder grün !
Bitte, stellt nicht an jeder wirklich roten Ampel den Motor ab, und orgelt, sobald es grün wird, 20 Sekunden lang auf Eurem Anlasser rum, bis Eure Runkelrübe stotternd zu neuem Leben erwacht, während sie hinten das halbe Getriebe zum Auspuff raus auf meine Motorhaube hustet !

Ich weiss, der ADAC behauptet immer wieder, Ihr wärt sehr erfahrene und umsichtige Autofahrer. Glaubt mir, das ist gelogen ! Das sagen die nur, weil Ihr die einzigen Deppen seid, die seit 45 Jahren vergessen haben, aus dem Verein wieder auszutreten !

Wenn Ihr nachtblind seid, bleibt in der Dämmerung zuhause ! Die Hauptverkehrszeit gehört im Winter zur Dämmerung ! Ihr seid schon tagsüber ein Verkehrshindernis, das muss reichen. Wenn Ihr das Gefühl habt, auch mittags wäre schon Dämmerung, geht zum Augenarzt. Wenn es mittags schon dunkel ist, dann schaut von Eurer Wolke heraus zu, wie Euer Enkel Euer Auto im zweiten Gang mit atemberaubenden 50km/h bewegen kann, wo Ihr schon im fünften Gang wie ein Hirsch mit Schluckauf einhergehoppelt seid.

Und noch ein Wort an die ortsfremden Rentner, ich weiss, Ihr habt den Varta-Autoatlas von 1972 unter dem Sitz liegen, kommt aber wegen Hüftsteife gerade nicht dran: Glaubt mir, Ihr werdet Euch nicht allein deshalb besser auskennen, nur weil Ihr mit 30 Sachen über die Stadtautobahn eiert ! Aber Ihr werdet sozialverträglich frühableben, wenn ich es eines Tages mal nicht schaffen sollte, rechtzeitig zu bremsen, nur weil Ihr Bremsklötze meint, der Strassenverkehr wäre heute noch der gleiche wie zu Kaiser's Zeiten.

Samstag, 11. Februar 2006

Die Winchester

kam doch nicht mehr rechtzeitig. Ich musste die ganze Woche nur mit dem Handscanner bewaffnet die Welt von den Deppen befreien. Und die sind inzwischen ziemlich flink auf ihren Staplern. Kaum zu glauben, vor einem Jahr sind sie damit noch rumgeeiert wie eine Hausfrau samstags beim Einkaufen mit der USS Abteilungsleiter auf dem Parkplatz. Gut, die ersten Tage war es ein wenig peinlich, angesichts eines weiteren Exemplars jedesmal in den 28 Taschen an meiner Inbetriebnahmejacke zu suchen, wo ich ihn nun gerade wieder verstaut hatte. Aber es war halt saukalt, und der Werkzeuggürtel mit dem Holster sah über der Jacke irgendwie nicht so prickelnd aus.

Nach zwei Tagen hatte ich sie dann doch alle erwischt, und konnte endlich anfangen zu arbeiten. Nur um als erstes festzustellen, dass alle xtausend Paletten zwar einen Barcode hatten, der aber derart vermurkst war, dass man ihn eben nicht so ohne weiteres scannen konnte. Woraufhin der König der bits zu einer seiner berüchtigten Nachtschichten antrat, um dieses Problem per überirdischem Geistesblitz zu lösen.

Nachdem es nächtens im Lager jedoch noch kälter ist als tagsüber, scannte ich statt dessen testhalber alles, was im Büro greifbar war. Und das war einiges, schliesslich hatten wir montags als erstes den örtlichen Supermarkt heimgesucht um uns mit einem Wochenvorrat an Keksen, Bonbons und Valium zu versorgen. Ich kenne nun die Barcodes von Doppelkeksen, sämtlichen Geschmacksrichtungen von Lindt-Schokolade, Kaugummis sowie Senseo-Pads. Und zwar auswendig.

Ich glaube, die Gegend dort hat etwas, das einen verrückt macht. Jedenfalls zogen wir mittwoch mittag los und erstanden eine Familienpackung Luftschlangen. Sie hatten keinen Barcode. Mit deren Hilfe verwandelten wir das von uns innerhalb von drei Tagen ohnehin schon vollkommen verwüstete Büro vollends in einen kunterbunten Saustall.

Danach kalibrierten wir die Waage. Und zwar solange, bis sie nicht mehr behauptete, ich würde 83kg wiegen. Frechheit. Nun zeigt sie ohne Last -2kg an. Das ist ok.

Freitag früh waren wir fertig. Ich checkte den Wetterbericht um die voraussichtliche Länge der Rückfahrt zu erraten und zu überprüfen, ob wir es diesmal wohl unter 12 Stunden und ohne nächtliche Ausflüge in den Thüringer Wald schaffen würden.

Ich war gerade mit dem Verbeugen nach Mekka fertig, als der erste Lastwagen kam. Und mit seinem Auflieger die Beladeeinrichtung sauber an ihrer Unterkante abscherte. Die wilden Schreie der Blechpatscher, die gerade noch die letzten Schweissnähte setzten, mischten sich mit meinem hysterischen Gelächter. Naja. Scannen an sich ist ja auch schön. Wer sagt, dass man danach das Zeug auch noch verladen muss.

Freitag, 3. Februar 2006

Zwischen die Beine geworfene Stöckchen

elsa ist ein neugieriges Wesen eine Frau. Und insofern kann ich ja froh sein, dass es nur je vier Einträge sind, und nicht 400 ...

4 Jobs, die ich hatte:
- Staatlich geprüfter Nerd im unsexiest Studiengang ever, mit einer Frauenquote von handgezählten 0,25 Prozent.
- Doug Heffernan mit dem 3,5-Tonner einer Druckerei. Mein grüner Benz-Transporter in dieser Zeit war gefürchtet. Jahre bevor es Radarwarnungen auf Bayern 3 gab, wurden Donnerstags schon entsprechende Durchsagen gemacht.
- Übersetzer in einer englischen Sprachschule. Thou shalt not drool. Thou shalt not die hübsche Dozentin ausziehen. Auch nicht mit den Augen.
- 4-Sterne-Hilfsbremser bei Bill Gates. Mit der Lizenz für die A9. Und schulterlangen Handschuhen, um auch richtig tief in die Schüssel fassen zu können.

4 Filme, die ich mir immer wieder ansehen kann:
- Wir sind keine Engel (Humphrey Bogart, Aldo Ray, Sir Peter Ustinov, und "Adolf"). Ich liebe diese vier. Und für einen kleinen "Adolf" hätte ich auch Verwendung.
- Kopfüber in die Nacht (Jeff Goldblum, Michelle Pfeiffer). Der Soundtrack von B.B.King ist einfach überirdisch. Und die junge Michelle war es damals auch.
- Asterix erobert Rom ("Ihr müsst nur den Passierschein A 38 verlangen"). Da fühl ich mich immer wie zuhause. Im Haus, das Verrückte macht.
- Scott & Huutsch (Tom Hanks und eine Bordeaux-Dogge). "Gib dem Vieh eine Valium, Turner, und nimm selber auch eine !". Ich nehm sie lieber beide.

4 Plätze, an denen ich gelebt habe:
- Essen
- Bremen
- Erlangen
- In einem namenlosen Kaff am Arsch der Welt auf dem angeblich ehemaligen Todesstreifen.

4 TV-Sendungen, die ich liebe/liebte:
- King of Queens. Arthur Spooner ist mein Vorbild.
- Alpha Centauri. Physik und Astronomie für Hausfrauen. Immer wieder amüsant.
- Snooker auf Eurosport
- Richter Irgendwas. Weil wenn der des Nachts kommt, weiss ich, dass es Zeit ist, spontan müde zu werden und ins Bett zu gehen.

4 Plätze, an denen ich Ferien gemacht habe:
- Marrakesch, Marokko. Interrail war eine geile Erfindung damals.
- Galle, Sri Lanka. Momentan leider etwas unaufgeräumt.
- Dunvegan, Isle of Skye. Gäb's da Jobs für Nerds, würd ich dort leben.
- Antonio Bay, Jamaica. "Jo mon, cool. Wanna smoke ?"

4 meiner Lieblingsmahlzeiten:
- Bambi an Kotflügel und Backofen. Mit Knödeln und Rotkraut.
- Currypaste mit Putenbruststreifen, Kokos und Gemüse.
- Nudeln a la Chef. Kühlschrank auf, schauen was raus fällt, daraus eine Sauce zaubern.
- Kindskopfgrosse Rindsrouladen mit Sahnesauce und Kartoffelpü.

4 Seiten, die ich täglich besuche:
- spiegel.de
- heise.de
- meine eigene
- (insert your favourite search engine here)

4 Plätze, an denen ich jetzt lieber wäre:
- auf ********
- unter ********
- in meiner Badewanne
- schei**egal, Hauptsache irgendwo, wo es verdammt nochmal _warm_ ist

4 Leute, die das hier weiterführen sollen:
- Tick
- Trick
- Track
- Jeder andere, der sich dazu berufen fühlt.

Dienstag, 31. Januar 2006

Kamelle !

Endlich ist es perfekt, mein Karnevalskostüm. Ich hatte ja schon meine Bedenken, und sie wuchsen täglich. Schon vor Wochen kam der Barcode-Handscanner, in Form einer Laserpistole aus Star-Trek (The ur-old Generation). Und er machte auch genauso lustige Geräusche. Gut, die Kollegen haben nichts gesagt, als ich mit irrem Blick durch die Räume lief und alles scannte, was nicht bei drei unterm Schreibtisch verschwunden war. Aber sie waren dann schon verwundert, warum das Scannen des Barcodes auf dem Screen des Kollegen 1 zu einem hellen "weepweep" führte, wohingegen der Abschuss des seines Nachbarn nur ein leidendes "wuääk" produzierte. Ich habe ihnen nicht gesagt, dass ich nicht zielen kann und dreimal vergeblich den flügellahmen Ficus Benjamin erfasst hatte (Notiz an die Infrastrukturabteilung, die Büropflanzen in Abteilung 8 sind nicht ordnungsgemäss registriert), aber die Erklärung, dass die Reichweite von Laserpistolen eben begrenzt sei, haben sie ohne zu murren akzeptiert. Man merkt halt doch, dass es nur Ingenieure von der FH sind.

Trotzdem war ich nicht zufrieden. Seit Wochen warte ich nun auf die Post. Schleiche durch den Wareneinkauf, auf der Suche nach _dem_ Paket, dem einen, das ich suche. Und heute war es da. Mein Tim-Tailor-Heimwerkerking-Werkzeuggürtel ! Kalbsleder. Doppelt genähte Taschen. Messingschnallen. Zwei Holster rechts. Schon unbestückt knappe 3 Pfund schwer.

Ich werde nächste Woche als Billy the Kid gehen. Wenn die Winchester bis zum Wochenende noch kommt, dann als Jack Beauregard. Was heisst hier, es ist noch nicht Karneval ? Da wo ich hingehe, sind sie das ganze Jahr verrückt, vermutlich wird es nicht mal jemandem auffallen. Der staksige Gang könnte auch vom Alkohol kommen. Und die Valiumpackung passt ausgezeichnet in die Tasche für die Wasserwaage.

Montag, 30. Januar 2006

Ich stelle jetzt

den Antrag auf Frühling. Täglich den Wischwasserbehälter auffüllen zu müssen, weil die Strassendienste inzwischen halbe Schweine streuen wird zunehmend lästig. Aufbau Ost und landestypische Schweinelöckchen sind schon schlimm genug. Aber wenn sie das Einzige sind, was aus einer winterlichen Goretex-Verpackung rausschauen, grenzen sie an Körperverletzung. Ich glaube ich entwickle gerade eine ausgewachsene Anoraknophobie.

Samstag, 28. Januar 2006

Endlich mal Durchatmen

Es ist hilfreich, einen Kamin zu haben. Insbesondere wenn es draussen saukalt ist, und man mit blaugefrorenen Eiern Ohren von der Hausfrauenrallye nach Hause kommt.
Gut, mir wurde beim Holz schleppen schon ein wenig warm. Aber das reichte nicht. Also flugs, mit klammen Fingern -und im weissen Hemd- den Kamin mit Holz beschickt. Mit hellgrauem Hemd eine grosse gläserne Schale Wasser oben drauf gestellt, um die Luftfeuchtigkeit wenigstens in den zweistelligen Prozentbereich zu schieben und dieses Wüste-Gobi-Gefühl aus der Nase zu bekommen, das mich im Winter immer beschleicht. Beim Aufräumen auf der Terrasse über einen der beiden verfluchten alten Holzkappstühle Marke Ikea gestolpert, die der Wind umgeschmissen hatte. Die hätte sie damals ruhig mitnehmen können. Statt des Esszimmers, des Wohnzimmers und der Küche. Oder als Dreingabe. Jedenfalls splitterte dank Dauerfrost ein Stück Holz ab. Und in mir nahm eine Idee Gestalt an. 10 Minuten war mir nicht mehr kalt, und ich hatte -im dunkelgrauen Hemd- noch einen grossen, und ungefähr 30 kleine Klappstühle. Welche ich sofort dem Fegefeuer im Wohnzimmer zuführte. Mein Nachbarn haben nicht mal die Polizei gerufen, als ich den Klappstuhl wieder und wieder auf den Fussboden donnerte, um ihn zu zerlegen. Ich glaube, ich habe sie jetzt abgerichtet. Höchste Zeit umzuziehen. Eine halbe Stunde später füllte ich, im nahezu schwarzem Hemd, mit einem sehr langen Arm, weil die Hitze im Umkreis von zwei Metern um den Kamin mittlerweile unerträglich geworden war, die Wasserschale erneut auf. 5 Sekunden später tat es einen gewaltigen Schlag, und ich war in der Karibik. Hatte mit einem Mal zwei, deutlich kleine Glasschalen auf dem Kamin stehen. Und einen Liter Wasser überall auf dem Kamin, das daran herunter lief und nicht mal den Fussboden erreichte. Paradiesisch, eine mannshohe Palme, Temperaturen um die 45 Grad, und eine Luftfeuchtigkeit von 99%. Wie Urlaub. Andere Leute fahren dafür um die halbe Welt.
Aber ich muss jetzt schnell nochmal weg. In den Baumarkt. Ich kauf mir ein paar Eimer Sand und eine Luftmatratze. Dann rühre ich mir einen Eimer Tequila Sunrise an, und hau mich unter meine Palme. Hab ich eigentlich noch Drinkschirmchen ? Mal nachsehen.

Sonntag, 15. Januar 2006

Endlich ein Job

Seit Jahren schon habe ich meine eMail-Adresse überall hinterlassen, jeden Newsletter abonniert, in jedem Forum unter Klarnamen gepostet. Dass ich keine Schwanzverlängerungs-Mails bekommen habe, das fand ich ja noch ganz ok, offenbar wissen sie, wo ihr Markt ist, und wo nicht. Aber dass jahrelang nicht auch nur eine einzige Mail der Nigeria-Connection bei mir aufschlug, damit auch ich endlich Millionen verdienen kann, das hat mich schon sehr getroffen.

Aber nun wird alles gut. Denn jetzt hab ich endlich meinen Teil des grossen Kuchens bekommen.

Hallo ich bin Patricia Schumm und ich vertrete die Firma MerlonseGruppe.
Ja hallo schöne Frau, auf Sie habe ich neun Jahre gewartet ! Soso, bei der MerlonseGruppe arbeiten Sie jetzt ? Naja, mit Ende 30 wird man halt für das horizontale Gewerbe dann doch etwas zu reif, die Knochen machen das ewige hin und her halt auch nicht ewig mit, das verstehe ich schon.

Wir haben uns auf die Lösung der Probleme, die beim Verkaufen und Kaufen von Produkten auf dem größten Auktionshaus ?EBAY entstehen, spezialisiert.
Das ist ja interessant. Naja, wir haben uns in der Zwischenzeit, während wir in den letzten Jahren Ihre mail erwarteten, auf die Vermittlung von Sprachkenntnissen an Spätaussiedler und Wirtschaftsflüchtlinge spezialisiert. Aber vielleicht können wir ja Synergien heben, wenn wir unsere Geschäftsmodelle zusammenlegen. Denn Sie haben keine Ahnung von Ihrem Geschäft, und ich keine von meinem, wir sollten unbedingt Kinder machen !

Somit tragen wie zum Steigerung des privaten Business.
Na und wie ! Ich muss nur vorher noch schnell ein bisschen blaues Sahnesteiff einwerfen, dann geht hier gleich die Post ab !

Mit der Steigerung der Kundenanzahl, wuchsen auch Ihre Bedürfnisse.
Wem sagen Sie das. Ich weiss noch gut, in den Anfangsjahren, da reichte es aus, ihnen 'bitte', 'danke', und Sätze wie 'zum mitnehmen oder hier essen ?' zu vermitteln. Aber heute, da muss man schon mehr bieten.

Viele unsere Kunden in Deutschland habe das Vertrauen in die Banken der Nachbarnländer verloren, aufgrund des wachsendes Wirtschaftsbetrugs.
Viele ihre Kunden auch ? Bei mich ist das besonders schlimm. Viele meine Kunden haben inzwischen sogar selber Banken gegründet, weil sie dem Pack nicht mehr trauen.

Wir haben noch keine Partner in Deutschland, deswegen bieten wir Ihnen diese Möglichkeit, als Partner für uns zu arbeiten.
Aber Patricia, das ist doch kein Problem. Komm doch erstmal zu mir auf die Besetzungscouch, dann teste ich mal aus, was für Partner für Dich geeignet wären.

Die Einzigen Anforderungen an Sie sind:
Die Kenntnisse der Grundzahlungssysteme
PC, Internet, E-mail
Ein Konto bei einem Zahlungsinstitut in Deutschland ist bevorzugt

Sag mal, Patricia, das mit dem Konto, ist das echt nötig ? Weisst Du, ich hab da so ein kleines Problem mit der Schufa und der alten PSA hier. Irgendeiner von den Russen, denen ich letztes Jahr beigebracht habe, wie man Inkasso schreibt, und dass man erst klingelt und dann die Tür eintritt, war wohl unzufrieden, und hat mich bei den Wichten angeschwärzt. Und seither sind die echt verschärft zickig mit den Rechnungen geworden.

Und als gegen Leistung bieten wir Ihnen
Hohes Einkommensniveau
Flexible Arbeitszeiten
Möglichkeit diese Tätigkeit als Hauptbeschäftigung auszuüben
Und von jedem Deal erhalten Sie 300-700 Euro, und das nur für 2-3 Stunden Arbeit

Das ist jetzt aber nicht so üppig. Habt Ihr schon mal drüber nachgedacht, Generika-Medikamente illegal einzuführen und übers Web zu verticken ? Ich sage Euch, da sind aber ganz andere Spannen drin.

Falls unser Angebot Sie neugierig gemacht hat und Sie sich angesprochen fühlen, dann melden Sie sich einfach per E-MAIL: infoMG@km.ru
Ja, schon. Aber lass uns die Sache auf der Besetzungscouch noch mal genauer besprechen.

Samstag, 7. Januar 2006

Benachrichtigungs-Rülpser

Bin ich der Einzige, der gerade im Moment mit twoday-mails der Art "He, bei xyz hat haumichblau einen neuen Beitrag verfasst" zugeschmissen wird ? Ich mein, die Dinger sind keine zwei Tage alt, spielen wir hier Zeitschleife, oder steckt da ein tieferer Sinn dahinter ?
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a life less ordinary ?

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