Sonntag, 9. Dezember 2007

Applaus, Applaus

1000 Megawatt für fünf Minuten gespart. Das sind 80 Megawattstunden. Dass es genau 1000 Megawatt waren, liest sich halt schön, und macht das Rechnen für die Hauptschüler einfacher. Vielleicht waren es nur 983,5 oder sogar 1432 Megawatt. In jedem Fall genug, um sich gegenseitig solange auf die Schultern zu klopfen, bis die Hände bluten.

*räusper*
Jahresverbrauch Deutschland: 4.000.000.000 Megawattstunden. Wer hat hier Jehova gesagt ? Steinigt ihn !

Ich habe selten eine derart nutzlose symbolische Aktion gesehen. Naja, der BILD-Aufkleber "Runter mit den Steuern" seinerzeit hat vielleicht ähnliche Performance gezeigt.

Hätten die ganzen Helden in den 5 Minuten mal ihr Hirn benutzt (bei eingeschaltetem Licht), und überlegt, wo sie mal wirklich Strom sparen können, wäre langfristig um den Faktor 10000 mehr rausgekommen.

Aber solche Sachen wie
- den TV-HiFi-Fuhrpark eben nicht 345 Tage im Jahr auf Standby zu lassen (abzgl. 4 Wochen Urlaub, denn da hat man ja Angst das was passiert)
- die drei cm Eis innen an der kompletten Gefriertruhe abzutauen
- 2 Liter Wasser nicht im Topf, sondern in einem Wasserkocher zum Blubbern zu bringen

die erfordern entweder Hirn oder machen Mühe. Wie stolz und beruhigt kann man dagegen sein, für fünf Minuten erfolgreich das Licht ausgeknipst zu haben.

Ich schlage fürs nächste Jahr eine ähnliche Aktion vor. Alle Teilnehmer aus 2007 sollen einen ganzen Tag lang nicht pupsen. Vielleicht zerreisst's dann ein paar von ihnen. Ein netter Nebeneffekt wäre, dass die Zerrissenen ab Ende 2008 maximal Strom sparen.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

...

Licht aus ! Samstag von acht bis fünf nach acht machen die Leuchten des Landes das Licht aus. Angeblich eine Aktion zum Schutz des Klimas.

castagir hat heut schon mal geübt. Beladen mit einer wackeligen Konstruktion aus Teller, Butterdose, Lachs, Meerrettich, Rotweinglas, Besteck, und zwei Scheiben Toast zwischen den Zähnen, bewegte sich der chef de cuisine aus Richtung Kühlschrank kommend in Richtung Bürotisch.

Grunzend zog er die fast geschlossene Küchentür mit dem Fuss auf, als sein Blick über den Rand der Toastscheiben auf den Lichtschalter der Küche fiel. Zweifelnd schaute er an sich herunter, ob sich irgendwo überraschend noch eine weitere, unbeladene Hand finden liesse.

Nicht unerwartet war diese Suche erfolglos, also ging er leicht in die Knie und drosch das Licht mit einer eleganten, wohlberechneten Bewegung seines rechten Ellenbogens aus. Stolz über den Erfolg marschierte er strammen Schritts durch die unbeleuchtete Diele in Richtung Wohnzimmer ... und rannte dabei mit voller Wucht gegen die bleischwere Notebooktasche, die er dort unachtsamerweise abgestellt hatte.

Während sich die Bestandteile des Abendessens gleichmässig zwischen Diele und Wohnzimmer verteilten sorgte der aufkeimende Schmerz im linken Fuss dafür dass er die Zähne zusammenbiss, und zwei angebissene Toastscheiben sich zum dem am Fussboden wartenden Abendessen legten.

Als er sein Futter wieder zusammengesammelt hatte dachte er *Scheiss aufs Klima*, machte das Licht in der Diele an und kellte das davongerollte Meerrettichglas unter der Vitrine hervor.

Klimaschutz ist wichtig, aber Lachs ohne Meerrettich, das geht gar nicht, das Licht zur Zeit des Abendessens auszumachen ist also eine ungeheuer dämliche Idee. Lasst es uns mittags um zwölf machen. Hilft genau so viel, aber wenigstens sieht man, wo das Mittagessen hinrollt ...

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Huch

das Jahr ist rum ? Wie konnte das passieren ? Ich muss mich an irgendeiner Ausfahrt derbe verfahren haben.

Donnerstag, 4. Januar 2007

Plakettenwahn

Wir brauchen mehr Plaketten !!

TÜV-Plakette.
ASU-Plakette.
D-Schild.
KAT-Plakette.
Airbag-Plakette.
Ausländische Maut-Plaketten.


Alles Kleinkram, die meisten kleben ja nicht mal auf der Windschutzscheibe. Also hat die Kunterbunzlerin beschlossen, wir kriegen noch ne Plakette. Diesmal -typisch Frau- was schön buntes. Die Blümchenborte drumrum hat ihr der griesgrämige Verkehrsminister ausgeredet.

Also kommt die Feinstaub-Plakette.

Und nu ? War das schon alles ? Wieder nur halbe Sachen ? Was ist mit den wirklich wichtigen Plaketten, auf deren Einfühung ich schon 20 Jahre warte ?

Die Rentner-Plakette. 19 Uhr, rush hour, leichter Nieselregen, die Stadt kurz vor dem Kollaps, aber Oppa Krawuppke spielt Polonaise auf der Hauptverkehrsstrasse. Keiner weiss, ob er seine Nasenspitze an der Frontscheibe abwischt oder kühlt. Dafür brauchen wir keine 4-spurigen Stadtautobahnen, wieso kriegen die nicht einfach eine Plakette ? Format A5, gelb, drei schwarze Punkte drauf. Wenn man davor steht und die Punkte nicht mehr zählen kann, muss man das Auto stehen lassen. Wenn man die ganze Plakette nicht mehr findet, muss man den Führerschein abgeben.

Die Busfahrer-Plakette. Unsere Kommunen haben kein Geld. Ihre Tränenflüsse verändern bereits das Weltklima. Aber sie haben genug Kohle, um Ampeln mit Bus-Vorrangschaltungen zu versehen. Geschätzte 80 Autos stehen 3 Minuten lang still, damit sich im Abstand von 40 Sekunden drei Busse, mit ganzen FÜNF Insassen ungestört über diese Kreuzung bewegen können. Sind die Busse dann unverzögert auf Deine Strasse eingebogen, gurken sie dafür mit 30km/h vor dir her, damit sie dem Fahrplan nicht davon fahren. Geklebt werden diese Plaketten auf die Stirn der Arschlöcher vom Stadtrat. Beschriftet sind sie lediglich mit einem Fadenkreuz.

Die Hausfrauen-Plakette. Juliette Schulze, 23, geboren offenbar irgendwo im Osten, holt Lars-Kevin vom Kindergarten ab. Sind wir ehrlich, zwischen sich nach dem Racker umdrehen, damit er nicht die rückwärtige Polsterung des Opel Corsa auffrisst, und dem obligatorischen Lippennachziehen im Rückspiegel gibt es eh nur wenig Zeit, noch auf die Strasse zu schauen. Warum Ihr nicht eine Plakette mitten auf die Windschutzscheibe kleben ? Eine mit Schrift innen. "Links Kupplung, Mitte Bremse, Rechts Gas" könnte da draufstehen. Oder "Dieses Auto ist weniger als 2 Meter breit". Vielleicht würde es auch schon reichen wenn drauf stünde "Gelegentlich rechts fahren".

Die Arschloch-Plakette. Wieder rush hour. Stefan Hirnwind parkt seinen 200er Diesel (Geschäftswagen, da inzwischen stellvertretender Abteilungsleiter-Assistent bei Siemens) in der zweiten Reihe, damit Lisa Hirnwind aussteigen und "ganz schnell einen Termin beim Friseur machen kann". Hinter ihm parken 50 weitere Autos, allerdings wollen die gar nicht zu diesem Friseur. Früher fuhr man für sowas 200 mal um den Block ! Die Plakette könnte zum Beispiel das Motiv einer Parkscheibe zeigen, drunter den Text "Shoot me, i'm married".

Die Kurzparkerinnen-Plakette. Du kommst endlich nach Hause, willst Deinen Panzer gepflegt auf dem Parkplatz abstellen, den Du jeden Monat bezahlst. Wer steht drauf ? Die Tante mit der Hausfrauen-Plakette. Schräg, über mindestens zwei Plätze. Weil Lars-Kevin drei mal gehustet, und Juliette Schulze daraufhin eine akute Panikattacke erlitten hat. Und nachdem Du mit der rechten Hand die Hupe zwei Minuten ins Lenkrad presst hast, kommt sie aus der Apotheke. Und Du weisst, was kommt. "Das war doch nur ganz kurz, ich bin sofort weg !" Ja, dumme Nuss, und jetzt multiplizieren wir das mit den 50 anderen dummen Nüssen, die zu blöd sind den Weg zur Apotheke zu finden, wenn sie statt 10 Meter vom Eingang 25 Meter davon entfernt parken müssen, wo die Parkplätze dafür sind. Noch nie hat ein Mann dort geparkt, in zehn Jahren, nicht einer!

Also lasst uns Anträge auf neue Plaketten stellen. Oder dafür sorgen, dass die Waffengesetze endlich gelockert werden.

Samstag, 23. Dezember 2006

Kreative Werbung

Link-Typos sind ja schon lange beliebte Ziele, um Werbung zu platzieren.

so führt www.speigel.de etwa zu irgendeinem tarifcheck-versicherungs-heini.

Aber eigentlich ist das langweilig.

Viel besser, weil zielgruppengerichteter, geht das bei unser aller Lieblingsblatt für Lüge und Spekulation. Da hat sich wirklich mal einer einen Kopf gemacht, was die Schreibschwachen wirklich brauchen.

Und deshalb führt www.billd.de direkt zu www.kredite-fuer-arbeitslose.com.

Da hat doch mal echt einer mitgedacht.

Auch Atheistinnen beten

Herrgott Jesus, sei unser Gast, und segne was Du uns bescheret hast. Und mach, dass er hoffentlich den Kassenzettel aufgehoben hat, damit ich am Mittwoch das hässliche Teil umtauschen kann.

Auch wenn es sich nicht so schön reimt, es ist innig, und kommt von Herzen.

Die ganze Woche

schon hatte ich so ein Gefühl. Ich konnte es nicht genau definieren. Aber ich hatte irgendwie den Verdacht, der Termin der Weihnachtsfeier am 22.12. wäre aus einem mir noch unbekannten Grund unglücklich gewählt.

Mit diesem diffusen Gefühl der Verunsicherung begann ich seit Montag mit den üblichen Hamsterkäufen für den alljährlich angekündigten Atombombenangriff samt nachfolgendem nuklearen Winter. Trotz der festen Überzeugung, dass er auch dieses Jahr ausbleiben wird, wuchtete ich Zentner um Zentner Nüsse in meinen Eichhörnchenbau.

Auf dem Rückweg von der Weihnachtsfeier drückte das Lenkrad gegen meinen Bauch, und ich hatte eine spontane Erleuchtung: Bis ich den heute verdrückten Medizinball verdaut habe, ist selbst der längste nukleare Winter vorbei. Hat irgendwer eine Kompanie Wanderheuschrecken übrig ? Ich hätte Bedarf ...
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a life less ordinary ?

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